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Das 2:6 der Eisbären: Eine Niederlage, die nützen kann

Claus Vetter findet, dass die Eisbären auch mal verlieren sollten und kann dem 2:6 gegen Frankfurt auch gute Seiten abgewinnen

Zwei zu sechs und das auch noch im eigenen Stadion: Natürlich haben sie sich bei den Berliner Eisbären am Freitagabend kräftig geärgert, dass sie nach 17 Heimsiegen in Folge von den Frankfurt Lions mal gründlich abgewatscht wurden. Der Rest der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hat allerdings aufgeatmet. Die Eisbären, der Serienmeister der vergangenen Jahre, sind bezwingbar, auch in ihrer eigenen Halle. Immer wieder spielen die Eisbären vor mehr als 14 000 Zuschauern. Für die Berliner ist die neue Arena ein Spaßtempel mit eingebauter Siegesgarantie geworden. Der Sieger steht schon mit dem ersten Bully fest, Niederlagen gehörten seit Januar nicht zum Programmteil, Ehrenrunden dagegen schon. Doch was in Berlin ein schönes Event sein mag, ist in Hamburg oder auch Köln ein Graus: Dort kämpfen die Klubs inzwischen um jeden Zuschauer, auch weil sie in einer Liga spielen, die langweilig zu werden droht – weil die Eisbären immer gewinnen und weil die Eisbären am Ende sowieso wieder Meister werden.

Es mag komisch klingen: Aber mit einer Niederlage wie am Freitag helfen die Eisbären, die DEL wieder attraktiver zu machen. Sie helfen sich damit auch. Denn wer immer gewinnt, wird langweilig. Irgendwann wird das auch für die Zuschauer langweilig. Die heftige Niederlage gegen Frankfurt hat einen Besuch bei einem kommenden Heimspiel der Berliner wieder interessanter gemacht. Wer weiß nun schon, wer in zwei Wochen beim Spiel Eisbären gegen Iserlohn gewinnt. Vermutlich werden es die Berliner sein, aber: Ein Ticket mit Siegesgarantie gibt es bei den Eisbären seit dem Frankfurt-Spiel nicht mehr.

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