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Sport: Das Arbeitsamt zahlt

Volley Dogs kämpfen gegen drohende Insolvenz

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin - Der Antrag ist gestellt. Von wem? Und vor allem warum? Darüber herrscht bei den Volley Dogs Berlin keine rechte Klarheit. Es gehe ja schließlich auch noch gar nicht um die Insolvenz, der Antrag des Volleyball-Bundesligisten beim Amtsgericht Charlottenburg sei gestellt worden „wegen Gefahr einer drohenden Insolvenz“, wie es von Vereinsseite aus abschwächend heißt. Allzu groß scheinen die Lücken im 250 000 Euro umfassenden Saisonetat tatsächlich nicht zu sein. Sicher, es existieren ein paar Verbindlichkeiten langfristiger Art, keine großen Summen aber, so dass zumindest Sönke Michaelis, zuständig für das Management der Bundesligamannschaft, dem Klub sogar ernsthaft zutraut, er könne sich am Lizenzierungsverfahren für die nächste Saison beteiligen.

Sportlich sind die Volley Dogs trotz einer Serie von zuletzt vier Siegen nacheinander bereits abgestiegen. Sie rechnen aber damit, dass einige Erstligisten beim Lizenzierungsverfahren des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) aufgrund maroder Finanzlage durchfallen werden. Und dann wollen die Hellersdorfer als möglicher Bundesliga-Nachrücker bereitstehen. Der vom Amtsgericht eingesetzte Insolvenz-Gutachter könnte den Plan noch durchkreuzen. Deshalb hält mancher im Verein die Entscheidung, wegen eines Insolvenzantrags beim Amtsgericht vorstellig zu werden, für grundlegend falsch – oder zumindest für voreilig.

„Da war gar nicht so extrem viel Geld offen“, sagt das ehemalige Vorstandsmitglied Heinz Kuring, der sich Mitte Dezember von den Volley Dogs zurückgezogen hat. Michaelis sagt: „Es gab keine Rückstände. Die Spieler haben bis zum 15. Januar einschließlich ihr Geld bekommen.“ Am 14. Februar haben die Volley Dogs den Insolvenzantrag gestellt, offenbar auf Wunsch der Vorstandsherren Mario Czaja und Jörg Prüße. Angeblich eine reine Vorsichtsmaßnahme. Seither erhalten die Spieler ihr Geld vom Arbeitsamt.

Am 1. April müssen die Vereine ihre Lizenzunterlagen beim DVV eingereicht haben. Ein Abstieg in die Zweite Liga käme die Volley Dogs recht teuer zu stehen. Immerhin erhält der Verein als Bundesligist öffentliche Fördergelder, die rund 50 Prozent des Etats ausmachen. Diese Summe fiele in der Zweiten Liga komplett weg.

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