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Sport: Das finale Drama (II)

Aachen, Mainz, Cottbus, RWO: Wer steigt auf?

Die Entscheidungen in der Fußball-Bundesliga sind gefallen – doch die Spannung bleibt. Denn in der Zweiten Liga geht’s ähnlich dramatisch zu. Nürnberg und Arminia Bielefeld stehen als Aufsteiger fest. Um den dritten Platz kämpfen heute noch vier Vereine. Die Gemütslage der Kandidaten im Überblick.

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Alemannia Aachen (53 Punkte)

Die Vereinsmitglieder der Alemannia wurden jetzt schriftlich informiert: „Dauerkarten für die kommende Saison gibt definitiv erst ab Juni.“ Zwischen den Zeilen stehen etwas versteckt die Worte: „aus organisatorischen Gründen“. Alemannia Aachen kann nämlich entweder in der Ersten Liga spielen – oder in der Zweiten. Zwar hat Aachen vor dem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC mit zwei Punkten Vorsprung die beste Ausgangsposition – doch eben auch ein schwaches Torverhältnis (+1). Nur wenn Mainz und Cottbus nicht gewinnen, reicht ein Unentschieden. „Wer dieser Belastung nicht standhält, hat in der Bundesliga nichts zu suchen“, sagt Aachens Kapitän Karlheinz Pflipsen. Über 8000 Aachener sind nach Karlsruhe gereist, mehr als 25 000 Zuschauer werden insgesamt erwartet: Für den KSC geht es nämlich auch um etwas – den Klassenerhalt.

FSV Mainz 05 (51 Punkte)

Die Mainzer Anhänger kennen das Gefühl des Leidens. In den vergangenen beiden Jahren hat der FSV den Aufstieg in den letzten Sekunden der Saison verspielt. Am schlimmsten war es vor einem Jahr: Mainz hatte 4:1 in Braunschweig gewonnen, die Fußballer schauten nach Abpfiff zur Anzeigetafel und dann – pling! – erschien die Horrormeldung: Frankfurt – Reutlingen 6:3. Weil die Eintracht in drei Minuten Nachspielzeit zwei Tore erzielte, blieb Mainz zweitklassig. „Wir müssen Trier schlagen, und dann stehen wir wieder am Spielfeldrand und starren auf den Fernseher“, sagt Manager Christian Heidel. Das Stadion ist ausverkauft, für Trier geht es um nichts mehr. Notfalls greifen die Mainzer im nächsten Jahr wieder an. „Wir würden auch diesmal nicht in Depressionen verfallen“, sagt Trainer Jürgen Klopp.

Energie Cottbus (51 Punkte)

„Der FC Energie ist in die Bundesliga aufgestiegen!“ Das hat der Klub jetzt offiziell verkündet. Kleines Manko: Bei dem Aufsteiger handelt es sich um die Cottbuser A-Junioren. Gute Nachrichten waren in den vergangenen Tagen selten zu hören rund ums Stadion der Freundschaft. Kapitän Christian Beeck beschwerte sich über Trainer Eduard Geyer und dessen Umgangston („eine trostlose Truppe ohne Emotionen“). Vor dem Spiel gegen Jahn Regensburg – das als Tabellen-16. gegen den Abstieg kämpft – sagt Geyer: „Genug geredet! Die Mannschaft soll rausgehen und gewinnen!“ Beeck fällt mit Adduktoren-Problemen aus. Energie hat nur Chancen, wenn Aachen verliert oder unentschieden spielt, und Mainz nicht gewinnt. Und natürlich muss Cottbus erst einmal selbst gewinnen.

Rot-Weiß Oberhausen (50 Punkte)

Oberhausen ist zuletzt weit zurückgefallen. Nur wenn Aachen verliert und Mainz und Cottbus über ein Unentschieden nicht hinauskommen, und wenn dann auch noch Oberhausen gegen Osnabrück gewinnt – ja, dann wäre RWO erstklassig. Für Stimmung vor Anpfiff sorgt schon mal die Punkrock-Band „Emscherkurve 77“ mit ihrem Song: „Die Macht vom Niederrhein“. Abwarten, was nach Abpfiff zu hören ist.

André Görke

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