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Sport: Das Handikap im Rücken

Eisschnelläuferin Sabine Völker hat trotz einer Verletzung Erfolg

Salt Lake City (dpa/Tsp). Der Rücken schmerzte, doch Sabine Völker gelang trotzdem auf dem Eis von Salt Lake City die Rückkehr in die Weltelite der Eisschnellläuferinnen. Dort, wo die Erfurterin vor zwei Jahren bei den Olympischen Spielen drei Medaillen gewonnen und ihre schönsten sportlichen Momente erlebt hatte, belegte sie beim WeltcupRennen mit Platz drei über 1000 m eine sehr gute Platzierung. Mit diesem Rang demonstrierte sie, dass durchaus noch mit ihr zu rechnen ist. „Als ich auf der Bank saß, um meine Schuhe zu schnüren, wusste ich nicht, wie ich überhaupt aufstehen sollte“, sagte sie nach ihrem 1000-m-Rennen. „Ich bin bis zu diesem Rennen nie richtig in Tritt gekommen“, sagte die Erfurterin. Schon bei ihrem ersten Weltcup-Rennen in Calgary hatte sie Probleme und war enttäuschend gelaufen. Über 500 m hatte sie auch in Salt Lake City nur Rang 13 erreicht. Über 1000 m spielte die Erfurterin jedoch ihre Stärken in der letzten Runde aus. In 1:15,33 Minuten konnte sie den Sieg der überragenden US-Amerikanerin Jennifer Rodriguez, die in 1:14,06 Minuten den Weltrekord nur um 0,23 Sekunden verfehlte und ihren dritten 1000-m-Sieg im dritten Rennen landete, jedoch nicht verhindern.

„Es ist nervend: Immer diese Rückschläge“, hatte Sabine Völker schon vor dem Rennen gesagt. „Insofern waren die 1000 m ganz wichtig für den Kopf. Ich weiß nun, dass ich mit der Weltspitze mithalten kann, wenn alles stimmt.“ In den kommenden Wochen wird sie mit Hilfe von Physiotherapeuten versuchen, die Rückenprobleme zu verringern und voraussichtlich auf die deutschen Meisterschaften im Sprint-Mehrkampf am 29./30. Dezember verzichten. Bei denen will die am Knie verletzte Sprinterin Monique Garbrecht-Enfeldt ihren Saisoneinstand geben. Jenny Wolf aus Berlin hingegen scheint die neu ins Programm genommene 100-m-Distanz sehr zu liegen. Nur um Haaresbreite verpasste sie den Einzug in das Finale der besten drei und verfehlte in 10,58 ihren deutschen Rekord nur um 0,08 Sekunden. Dem Gesamtsieger nach drei Weltcup-Sprints winken 3000 Dollar Preisgeld.

Überragender Sprinter der Saison bleibt Jeremy Wotherspoon, der auch das vierte 500-m-Rennen in 34,45 Sekunden gewann. Mit seinem insgesamt 49. Weltcupsieg erreichte der Kanadier die Spitzenposition in der Rangliste vor dem Berliner Uwe-Jens Mey, der es vor zehn Jahren auf 48 Erfolge gebracht hatte. Als Hoffnungsträger im deutschen Team gilt nur der Inzeller Gino Gillarduzzi, der lediglich knapp an den deutschen Rekorden vorbeischrammte und als 17. über 1000 m seine beste Platzierung verbuchte. Auf Gillarduzzi setzen nun die deutschen Trainer.

Das herausragende Herrenresultat erreichte Hiroyasu Shimizu (Japan) mit dem inoffiziellen Weltrekord von 9,43 Sekunden, womit er 0,01 Sekunden schneller war als sein Landsmann Tomonori Kawata im Vorjahr. Offizielle Bestmarken werden auf dieser Distanz vom Weltverband bis jetzt nicht geführt.

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