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Sport: „Das ist nicht Bayern München“

Der Rekordmeister fliegt aus der Champions League und verpasst den Uefa-Cup

La Coruña (Tsp). Beim FC Bayern München wird in Kürze ein größerer Geldbetrag auf dem Konto eingehen. 50 000 Euro, so hört man, soll Torhüter Oliver Kahn an seinen Arbeitgeber zurücküberweisen müssen, weil er am vergangenen Wochenende bis morgens um halb sechs in einer Disko gefeiert hat. Die Bayern können das Geld ganz gut gebrauchen. Seit gestern Abend ist nämlich klar, dass beim deutschen Rekordmeister eine bisher zuverlässig sprudelnde Finanzquelle versiegt ist. Wenn in vier Wochen die Zwischenrunde der Champions League beginnt, werden die Bayern nicht mehr in diesem Wettbewerb vertreten sein, in dem sie zuvor immer mindestens das Viertelfinale erreicht hatten. Die Münchner verloren gestern 1:2 bei Deportivo La Coruña. Damit steht schon vor dem letzten Spiel fest, dass die Bayern in Gruppe G Letzter bleiben und sich auch nicht mehr als Tabellendritter für den UefaCup qualifizieren können. „Das ist eine Enttäuschung. Das ist eine Blamage. Das ist nicht Bayern München“, sagte Karl-Heinz Rummenigge, der Vorstandsvorsitzende.

Nur mit einem Sieg gegen die Spanier hätte sich der Tabellenführer der Bundesliga die Chance bewahrt, doch noch die zweite Runde der Champions League zu erreichen. Entsprechend engagiert gingen die Bayern zu Beginn der Begegnung an die Arbeit. „In einem solchen Spiel muss man brennen“, sagte Karl-Heinz Rummenigge. Bereits in der dritten Minute vergab Mehmet Scholl aus aussichtsreicher Position. In der siebten Minute konnte Romero einen allerdings viel zu zaghaften Schuss von Zé Roberto abblocken, drei Minuten später verfehlte Michael Ballack das Ziel.

In der ersten halben Stunde gelang es den Bayern, die Gastgeber mit aggressiver Einstellung und konzentriertem Auftreten nicht zur Entfaltung kommen zu lassen. Von La Coruñas holländischem Torjäger Roy Makaay, der beim 3:2-Sieg im Hinspiel alle drei Treffer erzielt hatte, war fast die ganze Partie über nichts zu sehen gewesen. In der 89. Minute aber erzielte er den Treffer, der die Europacup-Saison der Bayern vorzeitig beendete.

In der 29. Minute hatten die Münchner viel Glück: La Coruñas Kapitän Fran traf mit einem Dropkick aus 20 Metern die Latte. Fortan spielten nur noch die Spanier, als habe der Lattentreffer die Bayern über alle Maßen erschreckt. „Das ist indiskutabel“, sagte Rummenigge zur Halbzeit. „Ich bin enttäuscht. Ich bin verärgert.“

Nach dem Seitenwechsel schickte Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld mit Roque Santa Cruz einen weiteren Stürmer aufs Feld, um ein Zeichen zu setzen. La Coruña ließ sich davon nur bedingt beeindrucken. Die Spanier kombinierten weiter recht sicher durchs bayrische Mittelfeld, das durch den Ausfall von Michael Ballack weiter geschwächt wurde. Der Nationalspieler musste kurz nach der Pause wegen einer Verletzung am linken Knöchel ausgetauscht werden.

Ballack hatte kaum das Feld verlassen, als der Führungstreffer für La Coruña fiel: Bei einem Freistoß für die Spanier machte die bayrische Abwehrmauer den Weg frei für den Schuss von Victor. Ein wenig Hoffnung gab es, als Roque Santa Cruz den Ball eine Viertelstunde vor Schluss zum 1:1-Ausgleich ins Tor köpfte. Bei strömendem Regen und unter verschärften Bedingungen verstärkten die Münchner noch einmal ihre Offensivbemühungen. Das wichtige zweite Tor gelang ihnen allerdings nicht mehr. Das zweite Tor erzielte Roy Makaay. Für La Coruña.

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