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Sport: Das N muss stehen

Ein Buchstabe im umbenannten Hamburger Stadion wackelt – das Spiel gegen Stuttgart verzögert sich

Von Karsten Doneck, dpa

Schon zwei Stunden vor Spielbeginn brach in der Hamburger Fußballarena im Stadtteil Bahrenfeld, Heimstätte des Bundesligisten Hamburger SV, hektische Betriebsamkeit aus. Hinter der Tür in der fünften Etage mit dem blauen Schild „Stadionmanagement“ verschwanden nacheinander Vereinschef Bernd Hoffmann, Vorstandsmitglied Katja Kraus und Klubmanager Bernd Wehmeyer. Es galt ein wichtiges Problem zu lösen: Die Durchführung des Bundesligaspiels zwischen dem Hamburger SV und dem VfB Stuttgart stand auf der Kippe. Einer der am Stadion in luftiger Höhe befestigten meterhohen und zentnerschweren Buchstaben aus dem Schriftzug des Stadionnamens „HSH-Nordbank-Arena“ hing schief und drohte abzustürzen. Mit Hilfe der eiligst angeforderten Höhenretter der Hamburger Feuerwehr konnte das Problem behoben werden.

Das Spiel begann mit 15-minütiger Verspätung. Am Ende siegte der HSV 4:1 (3:0). Der kroatische Angreifer Ivica Olic schaffte im ersten Spielabschnitt einen Hattrick. Den vierten HSV-Treffer steuerte Joris Mathijsen bei, Serdar Tasci traf für Stuttgart.Nach der dritten Niederlage in Serie hat der Meister nur einen Punkt Vorsprung vor den Abstiegsplätzen.

Den Vorfall vor dem Anpfiff spielte der HSV anfangs herunter. Es sei „nur ein kleines technisches Problem“, lautete die Verlautbarung, die Stadionsprecher Marek Erhardt dem Publikum verkünden durfte. Die Zuschauer – die Arena war mit 57 000 Zuschauern ausverkauft – standen lange vor verschlossenen Toren. Einer der Ordner hatte zwei Minuten vor dem offiziellen Einlassbeginn festgestellt, dass ein Seil ungewöhnlich tief durchhing, an dem der vorletzte Buchstabe des Wortes „Nordbank“ befestigt war, also das zweite „N“. Die alarmierten Sicherheitskräfte gaben Anweisung, niemanden ins Stadion zu lassen, um die Zuschauer zu schützen. Erst eine halbe Stunde vor Spielbeginn war der Schaden durch die Feuerwehr behoben, das Aufwärmprogramm der Fußballprofis konnte beginnen, die Zuschauer nahmen ihre Plätze ein.

Es war nicht der erste Zwischenfall dieser Art in Hamburg. Schon im März vorigen Jahres vor dem Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern mussten sich die Zuschauer beim Einlass gedulden. Damals drohten Eiszapfen vom Tribünendach verletzungsgefährdend abzubrechen. Das Spiel gegen Kaiserslautern (3:0) begann mit eineinhalbstündiger Verspätung. Diesmal dauerte die Verzögerung des Anpfiffs nur eine Viertelstunde.

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