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Beate und Otto Rehhagel Foto: dapd

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Das Wort zum Spieltag: FIRST LADY

Am Tag, an dem Bettina Wulff mit ihrem Mann auf dem Beifahrersitz den Privatwagen zurück nach Großburgwedel lenkte, erklärte sich Otto Rehhagel bereit, Hertha zu retten. So lautet die schnelle Version.

Am Tag, an dem Bettina Wulff mit ihrem Mann auf dem Beifahrersitz den Privatwagen zurück nach Großburgwedel lenkte, erklärte sich Otto Rehhagel bereit, Hertha zu retten. So lautet die schnelle Version. Die ganze Wahrheit erklärte Rehhagel am Sonntag: „Ich habe wie immer meine Beate gefragt.“ Beate hat Ja gesagt, und nun hat Berlin wieder eine First Lady.

Eine First Lady redet nicht viel in der Öffentlichkeit, dafür wird umso mehr über sie geredet. Weil sie in glamouröser Robe über den roten Teppich schreitet und im Hintergrund Macht ausübt. In der Politik ist das so wie im Fußball. Das weiß man spätestens seit 1996. Monika Vogts hatte ihrem Mann geraten, Oliver Bierhoff mit zur EM zu nehmen. Der Rest ist bekannt. Im Fußball gibt es zwar jede Menge Spielerfrauen, aber nur eine First Lady. Um diese Rolle musste Beate Rehhagel eine Weile lang mit Margit, der Ehefrau von Gerhard Mayer-Vorfelder, konkurrieren. MV ist inzwischen ein Altpräsident wie Wulff. Rehhagel gibt dagegen sein Comeback. Ein K.-o.-Sieg für Beate Rehhagel also.

Mit einer First Lady kann man vielleicht zurücktreten, aber bestimmt nicht absteigen.

Friedhard Teuffel

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