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Alexander Zverev bestreitet am Freitag das zweite Match gegen Tomas Berdych.

© dpa

Davis Cup gegen Tschechien: Mit Debütant Alexander Zverev und Glücksbringer Boris Becker

Das deutsche Davis-Cup-Team steht am Wochenende in Hannover im Erstrunden-Heimspiel gegen Tschechien vor einer schweren Aufgabe.

Mit Tennis-Legende Boris Becker als Edelfan und Teenager Alexander Zverev als Debütant will das deutsche Davis-Cup-Team den Coup gegen die favorisierten Tschechen schaffen. „Wir werden alles dafür tun, dass wir das Wochenende als Siegerteam verlassen“, sagte Deutschlands mittlerweile unumstrittene Nummer eins Philipp Kohlschreiber am Donnerstag nach der Auslosung im Gobelinsaal des Neuen Rathauses von Hannover.

Der 32 Jahre alte Augsburger eröffnet am Freitag (13.00 Uhr/Sat.1 Gold und www.tennis.de) das Duell mit dem Davis-Cup-Champion von 2012 und 2013 und soll gegen Lukas Rosol für die erhoffte 1:0-Führung sorgen. Anschließend trifft Zverev in seinem ersten Einsatz für die Nationalmannschaft auf den Weltranglisten-Siebten Tomas Berdych.

„Ich gehe mal davon aus, dass Philipp 1:0 in Führung geht. Mit so einem Spielstand wäre es einfacher für mich“, sagte Zverev, der von Kapitän Michael Kohlmann erwartungsgemäß als zweiter Einzelspieler nominiert wurde. Der 18 Jahre alte Hamburger würde damit als jüngster Debütant im deutschen Davis-Cup-Team seit dem 17 Jahre alten Becker 1985 in die Historie des Deutschen Tennis Bundes eingehen. Becker hat sein Kommen angekündigt und wird am Freitag in der Halle auf dem Messegelände vom DTB für seine Erfolge im Davis Cup ausgezeichnet.

„Ich würde mich freuen, wenn ich ihn sehe und wir ein paar Worte wechseln können“, sagte Kohlmann und scherzte: „Aber zwischen den Einzeln wird es vielleicht etwas stressig.“ Überhaupt ist der versammelte DTB-Tross schon die ganze Woche über in Hannover darauf bedacht, ein Bild der Harmonie und Eintracht abzugeben.

Über die lästigen Querelen und Turbulenzen der jüngeren und weniger jungen Vergangenheit mochte keiner der Protagonisten sprechen. „Ich empfinde das hier nicht als Schleudersitz“, sagte Kohlmann. Sein Führungsspieler Kohlschreiber, nicht ganz unbeteiligt an den Trennungen der Vorgänger Patrik Kühnen und Carsten Arriens, saß daneben und betonte, was für ein „lustiges Team“ sie doch seien.

Vier Wochen nach der Heimniederlage der Fed-Cup-Frauen um Australian-Open-Siegerin Angelique Kerber gegen die Schweiz bietet sich den zuletzt eher erfolglosen deutschen Herren die Chance, für positive Schlagzeilen zu sorgen und „mit Hilfe der Zuschauer ein Gänsehaut-Feeling zu erzeugen“, wie es Kohlmann formulierte.

Bei einem Sieg spielen Zverev & Co. vom 15. bis 17. Juli im Viertelfinale gegen Kanada oder Frankreich, bei einer Niederlage droht in den Playoffs im September der Abstieg in die Zweite Liga. Wie stabil die beschworene Harmonie ist, wird sich voraussichtlich schon am Samstag zeigen. Für das Doppel sind Philipp Petzschner und Dustin Brown sowie Radek Stepanek und Jiri Vesely vorgesehen.

Als wahrscheinlich gilt aber, dass Kohlschreiber auch im Doppel zum Einsatz kommen könnte - und Brown der Leidtragende wäre. „Klar würde ich gerne spielen“, sagte der Lokalmatador aus dem nahegelegenen Winsen/Aller, versicherte aber: „Wenn nicht, unterstütze ich die Mannschaft.“ Auf das Doppel könnte es am Ende ankommen. (dpa)

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