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Davis-Cup-Viertelfinale in Spanien: Deutsche Tennis-Männer nach Sieg im Doppel 2:1 vorn

In einem dramatischen Match gewinnen Jan-Lennard Struff und Tim Pütz nach 4:39 Stunden ihr Doppel in Valencia und lassen das deutsche Team damit vom Halbfinale träumen.

Deutschlands Tennis-Männer sind im Davis Cup nur noch einen Sieg vom ersten Halbfinal-Einzug seit elf Jahren entfernt. Das Doppel Tim Pütz und Jan-Lennard Struff setzte sich am Samstag in Valencia gegen das spanische Duo Feliciano und Marc Lopez mit 6:3, 6:4, 3:6, 6:7 (4:7), 7:5 durch. Nach 4:39 Stunden verwandelten die beiden Deutschen nach einem Nervenkrimi ihren ersten Matchball. Damit geht Deutschland mit einer 2:1-Führung in den Schlusstag.

Am ersten Tag hatte Alexander Zverev Deutschland mit einem klaren Dreisatzsieg gegen David Ferrer in Führung gebracht, ehe Rafael Nadel mit einem ebenso deutlichen Erfolg gegen Philipp Kohlschreiber für den Ausgleich der Gastgeber gesorgt hatte. Am Sonntag (11.00 Uhr/DAZN) soll Zverev im Spitzeneinzel zunächst auf Nadal treffen, dann Kohlschreiber und Ferrer gegeneinander spielen. Änderungen sind aber noch bis eine Stunde vor Beginn der jeweiligen Partien möglich.

In einer dramatischen Partie behielten Struff und Pütz am Ende die Nerven und bleiben damit im Davis Cup gemeinsam ungeschlagen. Schon in Portugal im vergangenen Jahr und in der ersten Runde in Australien Anfang des Jahres hatte das Duo mit wichtigen Siegen zu den jeweiligen Erfolgen beigetragen.

„Es war ein sehr schwieriges Match, sehr eng und mit sehr langen Spielen. Ich fühle mich sehr erleichtert“, sagte Struff beim Internet-Anbieter DAZN. „Es war eine Schlacht mit dem glücklicheren Ende für uns“, kommentierte Teamchef Michael Kohlmann.

Am Sonntag reicht ein Sieg aus den beiden Einzeln zum Halbfinaleinzug

Auch in Valencia begann das deutsche Doppel stark. Vor allem Struff war trotz des nasskalten Wetters sofort auf Betriebstemperatur. Dem Warsteiner gelang im ersten Satz nahezu alles. Nach gerade einmal 36 Minuten machten die Deutschen den Gewinn des Auftaktsatzes perfekt.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs steigerten sich die beiden Spanier, immerhin French-Open-Sieger von 2016. Struff musste bei seinem Aufschlagspiel gleich vier Breakbälle abwehren, auch Pütz geriet bei seinem Service in Bedrängnis. Doch die deutsche Paarung überstand die kritische Phase und schnappte sich nach 1:33 Stunden auch Satz Nummer zwei - es wurde merklich ruhiger in der Stierkampfarena. In der deutschen Box um Boris Becker war die Stimmung dagegen bestens.

Doch das änderte sich in der Folgezeit. Struff und Pütz ließen ein wenig nach, die beiden Spanier steigerten sich dagegen und holten sich den dritten Durchgang mit 6:3. Nun wurde die imposante Arena im Herzen Valencias doch noch zum Hexenkessel. Auch Nadal hielt es in der spanischen Box nicht mehr auf seinem Plastikstuhl. Immer wieder sprang die Nummer eins der Welt auf und peitschte seine Teamkollegen nach vorne. Der 31 Jahre alte Mallorquiner wusste um die Bedeutung dieser Partie.

Und die Unterstützung Nadals half zunächst. Im Tiebreak schafften Lopez und Lopez den Satzausgleich - ohrenbetäubender Jubel in der Stierkampfarena war die Folge. In der kurzen Pause vor dem entscheidenden fünften Satz versuchte Kohlmann sein Doppel noch einmal neu einzustellen. Und in der Tat steigerte sich das deutsche Duo noch einmal und lieferte den Spaniern einen packenden Schlagabtausch. Erst konnte Deutschland zwei Breakbälle nicht nutzen, dann vergaben die Spanier bei Aufschlag Pütz gleich fünf Chancen. Doch dann waren die Deutschen zur Stelle und machten den wichtigen Sieg perfekt.

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