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Bin ich hier richtig? Nowitzkis Team muss um die Play-off-Teilnahme bangen. Foto: dpa

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Sport: Debakel zur Begrüßung

Nowitzki gibt nach Verletzung sein NBA-Comeback.

San Antonio - Rick Carlisle konnte die Aufregung nicht nachvollziehen. Der Heiligabend sei in den USA ein normaler Tag, sagte der Trainer der Dallas Mavericks, „warum sollten wir nicht trainieren?“ Obwohl Carlisle es nicht aussprach – so ganz freiwillig hatte er sein Team am Montag nicht zusammengetrommelt. Auch am Tag nach dem Texas-Derby bei den San Antonio Spurs war der Coach noch mächtig sauer. 91:129 hatte sein Team in der US-amerikanischen Basketball-Liga NBA gegen den alten Rivalen verloren. Ein Debakel, das die gute Nachricht aus Sicht der Mavericks zumindest vorübergehend in den Schatten stellte. Nach mehrwöchiger Verletzungspause hatte Dirk Nowitzki nämlich überraschend sein Comeback gegeben, für den deutschen Superstar war es der erste Einsatz seit dem Vorbereitungsspiel bei Alba Berlin Anfang Oktober.

Nowitzkis Fazit fiel schließlich so deutlich aus wie die Niederlage an sich. „Dass wir defensiv Probleme haben, ist offensichtlich“, sagte der 34-Jährige, „zudem haben wir seit dem Weggang von Jason Kidd ganz eindeutig an basketballerischer Intelligenz verloren.“ Spielmacher Kidd, nach der Karriere ein sicheres Mitglied in der Hall of Fame, war vor der Saison zu den New York Knicks gewechselt.

Nowitzki hatte sich am 19. Oktober einer Arthroskopie am rechten Knie unterzogen. „Es war nicht einfach, so lange zuzuschauen“, gestand der Power Forward, der statt der geplanten sechs mehr als neun Wochen hatte pausieren müssen. Eigentlich war sein Saisondebüt sogar erst für die Zeit nach Weihnachten geplant, doch dann ging alles ganz schnell. „Ich habe mich im Training gut gefühlt, und dann haben wir spontan entschieden, dass ich gegen die Spurs spiele“, sagte Nowitzki. Die erhoffte Initialzündung für sein strauchelndes Team blieb allerdings aus. „Es war gut, ihn wieder auf dem Feld zu sehen, aber es hat nicht gereicht“, sagte Teamkollege Shawn Marion.

Nowitzki kam Mitte des ersten Viertels ins Spiel und stand insgesamt 20 Minuten auf dem Feld. Er traf drei seiner vier Würfe für acht Punkte holte sechs Rebounds. „Ich habe mich ganz gut gefühlt, das macht mir Mut. Ich dachte mir, desto früher ich wieder spiele, desto schneller komme ich in meinen Rhythmus.“

Den muss Nowitzki in der Tat bald finden. Denn in der aktuellen Verfassung sind die Mavericks weit davon entfernt, ein Play-off-Team zu sein. Zu allem Überfluss verabschiedete sich vor Weihnachten auch noch Point Guard Derek Fisher, der erst kurz zuvor verpflichtet worden war, um dem Spiel der Texaner Konturen zu geben. Aus familiären Gründen löste der Routinier seinen Vertrag wieder auf.

Umso wichtiger ist es, dass Nowitzki nach der ersten langen Verletzungspause seiner Karriere bald in Schwung kommt. Doch der 34-Jährige warnte davor, zu schnell zu viel von ihm zu erwarten. „Es wird sicher ein oder zwei Wochen dauern, bis ich meine Beine richtig fühle und in Form komme“, sagte Nowitzki. „Es gibt viel zu tun.“

Den Anfang machten Nowitzki und Co. im Training am Heiligabend. Coach Carlisle gab sich danach kämpferisch. Die Playoffs bleiben „definitiv unser Ziel“, sagte er trotz der derzeit schwierigen Lage, „ich glaube weiter fest an meine Jungs und die Tatsache, dass wir besser spielen können und werden“. Und dann sagte der Trainer noch einen Satz, der fast übermütig daherkam: „Wir bauen wieder ein Meisterteam auf.“ Offenbar war auch ihm die Niederlage am Vorabend nicht gut bekommen. Tsp/dpa

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