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Sport: Dem Titel nah

Juventus Turin gewinnt beim AC Mailand 1:0

Die Spieler von Juventus Turin fielen sich um die Arme, als hätten sie die italienische Meisterschaft gewonnen. Gerade eben hatten sie den härtesten Konkurrenten im Kampf um den Titel, den AC Mailand, auswärts 1:0 besiegt. Meister ist Turin nun noch lange nicht, aber eine Vorentscheidung ist durchaus gefallen. Das Spitzenspiel der Serie A im mit 80 000 Zuschauern ausverkauften MeazzaStadion entschied David Trezeguet mit einem Kopfballtreffer in der 28. Minute. Der Franzose kam nach langer Verletzungspause für den gesperrten Ibrahimovic wieder zum Einsatz. Gepfiffen wurde die Partie von Schiedsrichter Pierluigi Collina, der in der Szene, die zum Tor führte, gewohnt souverän handelte. Nach einem Foul von Alessandro Nesta an Pawel Nedved ließ Collina weiterspielen. Mit dem Sieg übernimmt Juventus mit 79 Punkten allein die Führung der Serie A. Mit drei Punkten Abstand rangiert Milan dahinter.

Die Mailänder, die noch am Mittwoch nur mit viel Glück ins Finale der Champions League eingezogen waren, haderten diesmal mit dem Schicksal. Der Klub hat sich nämlich große Ziele gesetzt und wollte mit einem Sieg in der Meisterschaft und in der Champions League das „historische Double“ schaffen. Nach der Niederlage herrschte große Wut auf Collina, weil in der zweiten Halbzeit in drei elfmeterreifen Situationen der Pfiff ausblieb. Milans Trainer Carlo Ancelotti gab sich gleichwohl zuversichtlich. „Was die Meisterschaft angeht, ist noch nichts verloren, wir haben noch drei Spieltage“, sagte Ancelotti. In der zweiten Halbzeit verpasste es seine Mannschaft, aus den klaren Chancen ein Tor zu erzielen.

Fabio Capello, Trainer von Juventus Turin, hatte im Vorfeld taktisch getüftelt – und verbal gemauert. Seine Mannschaft war in einen Presseboykott getreten und verweigerte auch nach dem Spiel jeglichen Kommentar. Grund dafür waren einige Vorgeplänkel, die die Juventus-Verantwortlichen als Komplott werteten. Es ging um ein Privatvideo, das die staatliche Fernsehanstalt Rai ausgestrahlt hatte und das den Juve-Verteidiger Fabio Cannavaro zeigte, wie ihm vor einem Uefa-Cup-Spiel das Präparat Neoton gespritzt wurde. Das nährte den alten Dopingverdacht gegen Juventus. Erst jüngst war Mannschaftsarzt Agricola wegen der Verabreichung unerlaubter Substanzen verurteilt worden. Ein kleiner Schönheitsfehler hatte das Video allerdings: Das Video war 1999 vor dem Uefa-Cup-Finale aufgenommen worden. Damals spielte Cannavaro für Parma.

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