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Dennis Schröder machte gegen die L.A. Lakers sein bisher bestes Spiel in der NBA.

© AFP

Dennis Schröder glänzt in der NBA: Der Delfin übernimmt

Der deutsche Basketballer Dennis Schröder gelingt mit 24 Punkten sein bislang bestes NBA-Spiel – sein Team, die Atlanta Hawks, besiegt die Los Angeles Lakers mit 87:83.

Carlos Boozer ist sicherlich nicht der schnellste Spieler in der NBA. Auch das Spezialgebiet Verteidigung war noch nie die Stärke des Power Forwards der Los Angeles Lakers – aber wie Dennis Schröder den 33 Jahre alten Boozer stehen ließ, war dann doch bemerkenswert. Kurz vor Schluss des Spiels seiner Atlanta Hawks in L.A. schoss Schröder auf Boozer zu wie ein Delfin auf einen Öltanker, flitzte an seinem schwerfälligen Gegenspieler vorbei und legte den Ball mit der linken Hand über einen weiteren Laker hinweg in den Korb.

Schröders Treffer zum 87:83 für die Hawks entschied 14 Sekunden vor der Schlusssirene das Spiel und sorgte für die Punkte Nummer 23 und 24 des deutschen Basketballers an diesem Sonntagabend. Rein numerisch hatte der 21-Jährige mit 24 Punkten und zehn Assists das beste Spiel seiner NBA-Karriere abgeliefert – und einmal mehr bewiesen, in welch herausragender Form er sich zurzeit befindet.

In den vergangenen acht Spielen hat Schröder stets zweistellig gepunktet. Und er übernimmt immer mehr Verantwortung für Atlanta, das beste Team der Eastern Conference. „Der Trainer hat uns den Spielzug vorgegeben und ich habe die Herausforderung angenommen“, sagte Schröder. „Das zeigt, wie sehr mir unser Coach vertraut. Ich denke, das hat mit meinen Fortschritten zu tun.“ Gegen die Lakers glänzte der ehemalige Braunschweiger nicht nur als Scorer, sondern war auch als Organisator und Lenker gefragt. Hawks-Trainer Mike Budenholzer schonte in L.A. mit Jeff Teague, Paul Millsap und DeMaree Carroll drei wichtige Spieler, zudem schied Dreierspezialist Kyle Korver früh mit einem Nasenbeinbruch aus. Damit fehlten Atlanta vier von fünf Spielern aus der Formation, die normalerweise zu Spielbeginn auf dem Feld steht.

Schröders Spielweise ist variabler geworden

„Unser Trainer hat zu mir gesagt, ich solle einfach so spielen wie immer“, sagte Schröder. „Ich bekomme jetzt meine Spielzeit und fühle mich sehr wohl damit.“ Wie viel Spaß der Aufbauspieler gerade hat, ist mittlerweile in fast jedem Spiel zu sehen. Am Freitag kam Schröder bei den Phoenix Suns auf elf Punkte, sechs Assists und vier Rebounds – und sorgte für die Szene des Abends. Nach einem Dunking baute sich der deutsche Nationalspieler provozierend vor Gegenspieler Archie Goodwin auf und drehte sich dann lässig zur Seite, als der Phoenix-Profi die Konfrontation suchen wollte. Schröders Aktion wurde von den Schiedsrichtern zwar mit einem Technischen Foul bestraft, brachte die Suns aber aus dem Konzept.

Schröders Spielweise ist in mittlerweile 115 NBA-Einsätzen wesentlich variabler geworden. Besonders von der Dreipunktelinie trifft der Deutsche viel besser als noch zu Beginn der Saison, zuletzt fanden mehr als 50 Prozent seiner Dreier ihr Ziel. Dadurch zwingt Dennis Schröder gegnerische Teams, seinen Wurf zu respektieren. Sein direkter Gegenspieler kann es sich nicht mehr erlauben, Abstand zu lassen oder an einem Block der Hawks kleben zu bleiben. Im Idealfall führt das dazu, dass ein großer Gegenspieler Schröder übernehmen muss. Und dieses Duell läuft dann meist so ab wie das zwischen Delfin und Öltanker am Sonntagabend.

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