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Es geht nach oben für den 1. FC Union.

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Der 1.FC Union im Aufwärtstrend: Gern auch ohne Massel

Der 1. FC Union hat seinen Start endgültig gerettet, jetzt fordert Trainer Neuhaus noch mehr Konstanz.

Nach dem 2:1-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf war der Konjunktiv die bevorzugte Ausdrucksform aufseiten des 1. FC Union. „Es wäre brutal gewesen, wenn wir hier noch 2:2 spielen“, sagte Kapitän Torsten Mattuschka. „Ganz, ganz bitter wäre der späte Ausgleich gewesen“, sagte Christian Stuff. Und Trainer Uwe Neuhaus meinte zu einer möglichen Punkteteilung: „Das hätte richtig, richtig wehgetan.“

Die Szene, um die es in erster Linie ging, ereignete sich in der Nachspielzeit. Der eingewechselte Stefan Reisinger warf sich in eine Flanke und wuchtete den Ball aus drei Metern Entfernung mit dem Kopf Richtung Tor. Nur ein überragender Reflex von Unions Torhüter Daniel Haas verhinderte den späten Ausgleich.

Ein Unentschieden wäre aus Berliner Sicht gefühlt einer Niederlage gleichgekommen. Viel zu gut war die Leistung des 1. FC Union mehr als eine Stunde lang gewesen, um am Ende nur mit einem Zähler dazustehen. Immer wieder gelang es den Berliner Spielern, sich vor das Tor des Bundesliga-Absteigers zu kombinieren. So geschehen beim ersten Tor von Adam Nemec, später ließ der Slowake noch einen zweiten Treffer folgen. Torchancen gab es einige, bis zur Halbzeit wäre auch schon ein zweites oder drittes Tor möglich gewesen. Die Mannschaft arbeitete auch in der Defensive konzentriert, Neuhaus setzte wie schon eine Woche zuvor bei Dynamo Dresden auf zwei defensive Mittelfeldspieler vor der Abwehr. „Wir sind ihnen in den ersten 70 Minuten richtig auf die Nerven gegangen, waren immer eng dran und haben nichts zugelassen“, sagte Mattuschka.

Dass es am Ende noch einmal brenzlig wurde, hatten sich die Berliner selbst zuzuschreiben. Marc Pfertzel kam nach einem halbhoch in den Strafraum gespielten Ball einen Schritt zu spät und Axel Bellinghausen verkürzte auf 1:2. „Aus dem Nichts“ sei dieses Tor gefallen, echauffierte sich Neuhaus. Für Unions Trainer war dieses Gefühl nicht neu, „aus dem Nichts“ kam auch Dynamo Dresden am Spieltag zuvor zu einem Treffer, obwohl der 1. FC Union das Spiel bis dahin dominiert hatte. Und genau wie in Dresden drohte den Berlinern auch gegen Düsseldorf das Spiel kurzzeitig zu entgleiten. Schon vor Reisingers Kopfballchance in der Nachspielzeit hatten die Gastgeber Glück, dass Schiedsrichter Christian Dingert bei einem Zweikampf zwischen Reisinger und Fabian Schönheim nicht auf Elfmeter für Düsseldorf entschied.

„Wir müssen noch mehr Konstanz in unsere Leistungen bringen“, fordert Neuhaus, der seine Mannschaft ansonsten aber auf einem guten Weg sieht. Mit sieben Punkten aus vier Spielen rangiert Union im oberen Tabellendrittel auf Platz fünf, Kontakt zur Spitze ist vorhanden. „Jetzt haben wir den Start gerettet, dass kann man definitiv so sehen“, sagt Neuhaus. Nach den durchwachsenen Leistungen zum Auftakt gegen Bochum und Bielefeld war schon in Köpenick die Angst umgegangen, den Start wie in der vergangenen Saison zu verpatzen. Damals konnte Union erst am sechsten Spieltag den ersten Sieg feiern.

„Im letzten Jahr fehlte uns zu Beginn auch ein ganz kleines bisschen Massel, das ist jetzt anders“, sagt Neuhaus. Mit Massel meint Unions Trainer Glück. Seine Mannschaft habe inzwischen genügend Selbstvertrauen, jetzt gehe es darum, endgültig Stabilität zu erlangen.

Am kommenden Sonntag geht es zum FSV Frankfurt. Auf ein Zitterende wie gegen Düsseldorf würde Neuhaus dort gern verzichten.

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