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DER 3. SPIELTAG: Live aus dem Stadion

Die Bundesliga kommentiert von Marcel Reif

Ob sie nun doch schon kapiert haben, um was es geht in Dortmund? Auf dem letzten Tabellenplatz lag die Borussia vor diesem Spieltag, und das ist ein Standort, der in der Lebensplanung eigentlich nicht vorgesehen war. Und dann kam auch noch Energie Cottbus, das ist ein Spiel, was nur mit härtestem Steineklopfen verglichen werden kann. Arbeit also statt Euphorie, das war so gewiss nicht geplant, vor allen Dingen nicht nach dem doch mindestens historischen Sieg über Schalke 04 in der vorigen Saison. Da war die Borussia doch schon wieder wer, na ja, sie hat’s geglaubt, und dabei völlig übersehen, dass mit ganz hübschen folkloristischen Randnotizen allenfalls der Ruhrpott zu gewinnen ist. Aber hatten sie nicht auch vor dieser Saison den AS Rom 4:0 besiegt? Aber ja, super, toll, besonders wenn man bedenkt, dass die Römer geradewegs vom Strand kamen.

Es waren zuletzt bedenkliche Töne aus Dortmund zu hören, sie kamen von Trainer Thomas Doll. Es waren Sätze wie „Wir müssen uns befreien“ oder „Vielleicht platzt der Knoten ja“. Wer da ein Déjà-vu-Erlebnis hatte und sich an die Sätze des Trainers Doll beim Hamburger SV erinnert gefühlt hat, kurz bevor der HSV in konkrete Abstiegsgefahr geriet, der liegt wohl richtig. Und dann stellte er noch erstaunt fest, dass der „Petric ja doch ein Stürmer ist“ – ja wusste Doll nicht, wen er einkauft?

Nun, gestern haben sie geackert, haben den Dünkel, etwas Besseres zu sein, in der Kabine gelassen, haben alle Mühsal auf sich genommen. Schönheit ist anders, aber auch nicht gefragt zurzeit in Dortmund. So gesehen besteht Hoffnung auf Einsicht. Auf realitätsnahe Betrachtung des Istzustandes. Vorausgesetzt, sie stufen den Sieg über Energie Cottbus nicht wieder gleich als historisch ein.

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