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Sport: Der FC Bayern ist nicht der FC Barcelona (Glosse)

Das Leben könnte so schön sein. Draußen scheint die Sonne, du bist reich und fährst einen teuren Wagen, weil du nämlich ein bisschen Fußball spielen kannst.

Das Leben könnte so schön sein. Draußen scheint die Sonne, du bist reich und fährst einen teuren Wagen, weil du nämlich ein bisschen Fußball spielen kannst. Das genügt heutzutage, um Millionär zu werden. Wenn nur dieser pralle Terminkalender nicht wäre: Bis zu drei Mal innerhalb einer Woche neunzig Minuten mit voller Kraft arbeiten, in diesem Fall: hinter einem Ball herrennen. Ärgerlich. Zum Glück muss man sich ja nicht alles gefallen lassen. Das Team des FC Barcelona hat kurzerhand den Dienst am Ball verweigert. Die Herren wollten Kraft sparen für Champions League und Meisterschaft. So wie Manchester United das in England macht und im Pokal gar nicht mehr antritt. Und die Kundschaft, das zahlende Publikum? Meine Güte, wer fragt denn danach?

Uli Hoeneß jedenfalls nicht. Der Manager des FC Bayern drohte, mit der B-Elf das DFB-Pokalfinale gegen Bremen zu bestreiten. Weil es einfach zu stressig ist für sein Team, so zwischen den Champions-League-Spielen gegen Madrid auch noch ernsthaft den Pokalsieg anzustreben. Was zu viel ist, ist zu viel. Nun ist der Terminplan nicht ganz neu, und die Erregung des Managers, DFB-Teamchef Erich Ribbeck sei an allem schuld, etwas verwirrend. Trainer Ottmar Hitzfeld hat deshalb die Worte von Hoeneß relativiert und an die Millionen Fans des Klubs erinnert. Man wolle also jetzt doch gewinnen.

Das ist aber lieb. Sie spielen, sie kämpfen, sie arbeiten! Fein. Da freuen sich die über 70 000 Eintritt zahlenden Zuschauer im Stadion und die Millionen am Fernseher, Kinder, Omas und Opas. Wenn die Bayern nicht ganz so gut sind, haben wir aber auch Verständnis. Immerhin sind sie angetreten. Trotz der Hitze.

Dietmar Wenck

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