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Sport: Der Ferrari-Pilot kehrt mit schnellen Trainingsrunden in die Formel-1-Szene zurück

Nach seinen ersten schnellen Runden auf dem neuen Kurs in Sepang strahlte Michael Schumacher wieder Zufriedenheit aus: "Ich habe keine Schmerzen, es lief gut und hat eine Menge Spaß gemacht." Das Comeback des Ferrari-Stars - nach dreimonatiger Verletzungspause - endete beim Freien Training mit dem fünften Platz, eine Zehntelsekunde hinter seinem Teamkollegen Eddie Irvine, drei vor Mika Häkkinen im Silberpfeil.

Nach seinen ersten schnellen Runden auf dem neuen Kurs in Sepang strahlte Michael Schumacher wieder Zufriedenheit aus: "Ich habe keine Schmerzen, es lief gut und hat eine Menge Spaß gemacht." Das Comeback des Ferrari-Stars - nach dreimonatiger Verletzungspause - endete beim Freien Training mit dem fünften Platz, eine Zehntelsekunde hinter seinem Teamkollegen Eddie Irvine, drei vor Mika Häkkinen im Silberpfeil.

Fotografen und Kamerateams hatten die Ferrari-Box umlagert, als Schumacher am Freitagmorgen kurz vor Trainingsbeginn in sein Auto stieg, ruhig und gelassen wie immer. Um drei Minuten nach elf Uhr fuhr er zum erstenmal auf die von morgendlichen Gewitterregen noch nasse Strecke - und setzte sich mit einer Zeit von 1:57,8 Minuten in seiner ersten fliegenden Runde gleich an die Spitze. Mit einer Zeit, die er im nächsten Umlauf auf 1:56,1 steigern konnte. Schumachers spezielle Fähigkeiten auf nasser Piste und sein Talent, sich sehr schnell auf eine neue, unbekannte Strecke einzustellen, blitzten also sofort wieder auf. Am Ende der ersten Traininsstunde, auf inzwischen immer mehr abtrocknender Strecke, setzte Schumacher noch einmal die Maßstäbe: 1:44,8. In der komplett trockenen Nachmittags-Session wurde es letztlich Rang fünf für ihn, ohne dass ernsthaft auf die abermalige Spitzenzeit aus war. "Ich bin nur mit einem Satz Reifen gefahren" - und mit Sicherheit auch nicht gerade mit sehr wenig Sprit im Tank.

"Michael hat sofort bewiesen, dass er nichts von seiner Schnelligkeit eingebüßt hat", freute sich Ferrari-Rennleiter Jean Todt, "ich habe nach den letzten Tests nichts anderes erwartet." Natürlich sei es für Ferrari ein Riesengewinn, den zweimaligen Weltmeister wieder mit an Bord zu haben. "Michael bringt uns die Ideen, das Wissen und die Stimmung ins Team, was auch Eddie Irvine so lange vermisst hatte."

Schumacher präsentierte sich, als hätte es die lange Pause nicht gegeben. Für Marc Surer, der aus Malaysia als DF1-Kommentator berichtet, war dies keine Überraschung. Der Schweizer hatte selbst in seiner aktven Zeit als Fahrer mehrere Unfälle, bei denen er sich schwer verletzte. "Ich halte es für durchaus möglich, dass der Unfall Michael sogar zu einem noch besseren Fahrer macht", glaubt Surer. "Ein wenig bleibt bei einem Crash, bei dem man sich verletzt, immer hängen. Michael hatte sich sehr oft über dem Limit bewegt. Wenn er nunmehr die Konsequenzen daraus zieht, sich ein kleines bisschen zurücknimmt, kann er ein noch erfolgreicherer Fahrer werden. Er ist dann vielleicht ab und zu pro Runde zwei Zehntel langsamer, kann aber insgesamt noch mehr Top-Ergebnisse holen. Die besten Beispiele sind doch Niki Lauda oder Alain Prost, die Weltmeister wurden, ohne die Schnellsten gewesen zu sein."

Die Schnellsten - das waren im ersten Training in Sepang nicht die WM-Favoriten. Aus dem Spitzentrio Jacques Villeneuve, David Coulthard und Jean Alesi waren zumindest Villeneuve und Alesi mit wenig Benzin und neuen Reifen unterwegs. Nicht so Eddie Irvine und Michael Schumacher dahinter, auch nicht Mika Häkkinen, der auf Platz acht landete. "Ich habe ziemlich spät noch etwas am Auto verändert, danach war es wesentlich besser, ich konnte nur keine schnelle Runde mehr fahren, weil an zwei Stellen gelbe Flaggen gezeigt wurden", begründete der Titelverteidiger. Unter anderem deshalb, weil Heinz-Harald Frentzen seinen Jordan kurz vor Schluss in die Wiese gesetzt hatte. Das irritierte den Deutschen aber ebensowenig wie sein 14. Platz: "Wir haben zwar noch einiges an Hausaufgaben zu machen, aber generell bin ich optimistisch, auch wenn wir nicht genau wissen, wo wir gegenüber Ferrari und McLaren stehen." Der "Ausflug" könnte für Frentzen auch ein gutes Omen sein: Auch in Monza drehte er sich am Freitag - und gewann dann am Sonntag das Rennen . . .

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