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Sport: „Der Freitag ist langweilig“

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone kritisiert die neue Motorenregel

BERNIE ECCLESTONE (73)

investierte Mitte der 70er Jahre in die Formel 1, seitdem stieg der Brite zum uneingeschränkten Chef in dieser Rennserie auf.

Foto: Reuters

Herr Ecclestone, wie ist Ihr erster Eindruck vor der Saison?

Enttäuschend. Die neue Motorenregel hat nichts gebracht. Sie hat die Kosten nicht reduziert. Es gibt nur negative Nebeneffekte.

Welche sind das?

Der Freitag ist total langweilig. Da passiert gar nichts mehr, kaum jemand fährt richtig, damit die Motoren geschont werden. Und in den paar dritten Autos, die noch ein bisschen mehr fahren, sitzen Piloten, die keiner kennt.

Wie sieht denn Ihre Vorstellung vom idealen Grand-Prix-Wochenende aus?

Ich bin für 20 Rennen im Jahr, dafür werden die Tests auf 20 Tage limitiert. Am Freitag sollte es nur Rahmenrennen geben, am Samstag freies Training und ein normales Qualifying über eine Stunde. Die hinteren zehn Startplätze werden damit ermittelt, die schnellsten Zehn fahren dann am Sonntag in einem Einzelzeitfahren die ersten zehn Startplätze und die Poleposition aus. Am Nachmittag gibt es dann wie gewohnt das Rennen.

Wie sehen Sie die Chancen, das in absehbarer Zeit durchzusetzen?

Sehr gering. Die Formel 1 ist heute halt keine Diktatur mehr, sondern eine Demokratie.

Gefällt es Ihnen, dass Ferrari gleich wieder vorne weg fährt?

Nein. Wenn die so schnell sind, wie das im Training aussah, dann ist das ein Desaster.

Demnach würden Sie begrüßen, dass die Formel 1 diesmal einen neuen Weltmeister kürt.

Auf jeden Fall. Ich habe ja auch auf Räikkönen gesetzt.

Das Gespräch führte Karin Sturm.

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