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Sport: Der Heilige trifft

Lukas Podolski schießt den 1. FC Köln mit zwei Toren zum 2:0-Sieg gegen Hannover 96

Der Schlusspfiff war kaum ertönt, da lief Lukas Podolski zu den Zuschauerrängen, schnappte sich eine Fahne mit dem Kölner Stadtwappen und schwenkte diese so intensiv, als sei er selbst der größte Fan des 1. FC Köln. Dabei war er es persönlich, der mit seinen beiden Treffern für das 2:0 (1:0) der Rheinländer gegen Hannover 96 gesorgt hatte und seinem Klub den zweiten Heimsieg der Saison bescherte.

Es war vor allem ein Sieg der größeren Effektivität. Podolski erzielte nach 24 Minuten die Führung per direktem Freistoß und nutzte dabei eine von gerade einmal zwei Tormöglichkeiten. Die Hannoveraner rannten ihrerseits ideenlos an und hatten im ersten Durchgang ebenfalls lediglich zwei Möglichkeiten. Doch in der zweiten Hälfte erhöhten die Niedersachsen das Tempo – und ihnen gelang auch ein Treffer durch Sergio Pinto. Doch Schiedsrichter Jochen Drees gab den Treffer aufgrund einer vermeintlich aktiven Abseitsstellung Ya Konans nicht und blieb damit in der Tradition des abgelaufenen Fußballwochenendes, an dem die strittigen Entscheidungen um die Frage des passiven Abseits’ sich häuften. „Wir fühlen uns um einen Punkt betrogen, uns wurde ein klares Tor aberkannt“, sagte 96-Trainer Mirko Slomka, der nach der Partie in die Stadionkatakomben ging, um mit dem Schiedsrichter zu diskutieren. „Da haben wir Glück gehabt, das war ein regulärer Treffer“, gab Kölns Torwart Michael Rensing zu.

Fünf Minuten vor dem Ende sorgte Podolski, der aufgrund einer Verletzung von Milivoje Novakovic als einzige Kölner Spitze agierte, mit einem spektakulären Treffer für die Entscheidung: Erst tunnelte er Pinto an der Strafraumgrenze und drosch den Ball dann brachial aus spitzem Winkel ins Netz. „Das waren Tore, die kann wohl nur Lukas machen“, sagte Kölns Trainer Stale Solbakken.

Nach einer längeren Anpassungsphase haben sich beide Seiten offenbar gefunden. Nach dem zweiten Kölner Tor lief Podolski im Sprint zum Trainer, fiel ihm mit kindlicher Freude um den Hals und schien ihn gar nicht mehr loslassen zu wollen. „Er ist ein lockerer Typ, wir haben im Training Spaß und können immer ein paar Faxen machen“, sagte Podolski. „Ob es deshalb so gut bei mir läuft, weiß ich nicht.“ Doch die Bilanz des Kölner Stadtheiligen ist beachtlich. An sieben der letzten acht Kölner Treffer war der 26-Jährige beteiligt, fünf dieser Tore erzielte er selbst.

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