zum Hauptinhalt

Sport: „Der Linie treu bleiben“

Reaktionen aus der Liga auf das 1:4 gegen Italien

Uli Hoeneß (Manager des FC Bayern München): „Es hat keinen Sinn, in Hektik zu verfallen. Ich glaube nicht, dass man wegen eines Spiels die Ziele verändern muss. Ich war nicht so euphorisch nach dem Confed-Cup, und ich bin jetzt nicht so depressiv wie viele Beobachter. Diverse Spieler waren verletzt wie Klose, Metzelder oder Lahm und sind nicht in Hochform. Sie können bis zur WM eine andere Form haben. Jetzt muss man sagen: Das ist der Kader, und mit dem spielt man die WM. Man muss in den nächsten drei Monaten versuchen, elf, zwölf Spieler konsequent einzuspielen.“

Armin Veh (Trainer des VfB Stuttgart): „Jürgen Klinsmann hat bis jetzt nicht viele Fehler gemacht. Es wäre kontraproduktiver Aktionismus, wenn er jetzt wirklich alles ändern würde. Aber ich sehe gleichwohl die Chance, dass Andreas Hinkel aus meiner Mannschaft auf der rechten Außenbahn eine Chance bekommt. Er kann in der Offensive Akzente setzen. Auch Markus Babbel, der bei uns zurzeit sehr stark spielt, könnte in die Abwehr der Nationalmannschaft passen. Er ist erfahren und kann verbal führen.“

Frank Pagelsdorf (Trainer des FC Hansa Rostock): „Wenn man Abwehrspieler, die in ihrem Verein nicht erste Wahl sind, gegen Weltklasse-Profis spielen lässt, wird es schwierig. Früher hatten wir eine Blockbildung aus Spielern, die im gleichen Verein waren. Jetzt haben wir Profis, die in ihrem Verein nicht spielen. Ich denke, dass Klinsmann deshalb sehr spät seinen endgültigen Kader nominieren will, weil er so lange wie möglich sehen möchte, wie ältere Abwehrspieler in ihren Vereinen auftreten. Dann könnte er noch austauschen.“

Andreas Müller (Teammanager des FC Schalke 04): „Jürgen muss unbedingt an seiner Linie festhalten. Wenn er abrupt alles ändern würde, fände ich das nicht gut. Er hat einen Schnitt vollzogen, den man viel früher hätte machen müssen. Und diese Niederlage bringt wahrscheinlich mehr Erkenntnisse als ein 2:0-Sieg über Italien, nach dem alle gefeiert hätten. Wir sind in der Vorbereitung, nicht im Turnier. Ich war vor der Europameisterschaft 2004 beim Spiel Holland – Griechenland. Da stand’s zur Halbzeit 0:0, am Ende hat Holland 4:0 gewonnen. Aber Europameister wurde Griechenland.“

Klaus Allofs (Sportdirektor des SV Werder Bremen): „Fakt ist, dass Jürgen Klinsmann von diesen jungen Spielern überzeugt ist. Aber mit ihnen hat es nicht funktioniert.“ fmb/dpa

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false