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Sport: Der Markt macht’s

McElroy verlässt Alba, Center Francis kommt

Berlin - Der Markt ist ein abstraktes Wesen, speziell für Basketballspieler, mal ist er zäh, dann wieder geht es ganz schnell, und mittlerweile bringt er auch etwas Bewegungen in die Kader-Planung von Alba Berlin: Immanuel McElroy verlässt nach dreieinhalb Jahren Berlin und schließt sich den Phantoms Braunschweig an. Auch Taylor Rochestie wird von Alba kein neues Angebot erhalten, ein solches aber unterbreitete der Klub Torin Francis von Panellinios Athen. Der 2,10 Meter große Center aus den USA nahm dies dankend an, unterschrieb für zwei Jahre und ist nach DaShaun Wood der zweite Neuzugang der Berliner.

Bei Spielmachern und Centern gebe der Markt nicht viel her, sagt Geschäftsfrüher Marco Baldi, „daher war es unsere Priorität, diese Positionen schnell zu besetzen“. Die Reihenfolge auf der Berliner To-Do-Liste führte auch zum Absprung von McElroy. Es gab erste Gespräche mit dem Agenten des 31-Jährigen, doch die Perspektive eines Zweijahresvertrages und vermutlich auch die geringeren Gehaltseinbußen trieben den Texaner nach Braunschweig. „Wenn wir McElroy als den Spieler gesehen hätten, um den wir unsere Mannschaft aufbauen, dann wäre unsere Reihenfolge eine andere gewesen“, stellte Baldi klar.

Ein solcher Spieler war McElroy einmal. Als er im Februar 2008 aus der Kölner Konkursmasse nach Berlin kam, war der Flügelspieler ein entscheidender Faktor beim späteren Meisterschaftsgewinn, fünf Mal in Folge wurde er zum besten Verteidiger der Liga gewählt. Doch in der vergangenen Saison erreichte er nicht mehr sein altes Niveau, auch weil er in den Play-offs von Zahn- und Rückenschmerzen geplagt war.

Albas Zögern trieb ihn nun in die Arme der Bundesligakonkurrenz. „Das ist nicht traurig, das war eine bewusste Vorgehensweise“, begründet Baldi die Berliner Zurückhaltung. Auch Julius Jenkins lote jetzt aus, „welche Möglichkeiten er hat, unabhängig davon, was wir ihm auf den Tisch legen“. Doch Alba wartet noch ab, denn speziell bei Flügelspielern „ist der Markt am größten, da kommen Spieler hinzu, die wir früher nicht bekommen hätten, und die Preise fallen“, sagt Baldi.

Bei Francis hat Alba nicht gewartet, die Berliner beobachten den 28-Jährigen nicht erst, seit er im Frühjahr 28 Punkte für Athen in zwei Spielen gegen Alba erzielte. „Er gibt uns die physische Präsenz und die Reboundstärke, die bei uns zuletzt fehlte“, sagt Baldi. Vor allem ist Francis kristenresistent, spielte in Italien (eine Saison mit DaShaun Wood), Israel, der Türkei und Griechenland, „da waren Klubs dabei, die Konkurs gingen, und er hat immer seine Leistung gebracht“. Nicht die schlechteste Voraussetzung für Alba, wo es zuletzt auch wild zuging. Mit Wood und Francis sind die Center- und Spielmacherstellen voll besetzt, das heißt, „dass wir mit Rochestie nicht weiter planen“, sagt Baldi. Bei dem 35-jährigen Center Patrick Femerling will Baldi eine Vertragsverlängerung nicht ausschließen „mit ihm besteht eine spezielle Verbindung“. Spezieller als zuletzt zu McElroy.

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