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Sport: Der neue Pantani

Radprofi Cunego begeistert beim Giro die Italiener

Bruneck Eigentlich ist er noch viel zu jung. Damiano Cunego ist 22 Jahre alt und gehört damit im Profiradsport zum Nachwuchs. Doch der Veroneser trug gestern auf der 17. Etappe des Giro d’Italia zum siebten Mal das Rosa Trikot des Spitzenreiters. Die Etappe gewann der Russe Pawel Tonkow, Cunego wurde Vierter und führt weiter die Gesamtwertung an. Mit drei Etappensiegen und viel Charme ist er – drei Monate nach dem Tod von Italiens Liebling Marco Pantani – zur großen Hoffnung geworden. Die Gazzetta dello Sport schrieb: „Cunego lässt Pantanis Mythos aufleben.“

Die Vergleiche mit dem Giro- und Tour-de-France-Sieger von 1998 sind Cunego eher peinlich. „Pantani war ein großer Champion. Ich stehe noch am Anfang“, sagt der Bergspezialist, der mit seinem kämpferischen und unruhigen Fahrstil tatsächlich ein wenig an seinen berühmten Landsmann erinnert. Der neue Star entschied sich erst spät für den Radsport. Bis zu seinem 16. Lebensjahr spielte er Eishockey und gehörte als Cross-Läufer zum italienischen Nachwuchskader. Nur ein Jahr nach seinem Wechsel zum Radsport wurde er 1999 Junioren-Weltmeister. 2002 nahm ihn der Profirennstall Saeco unter Vertrag. „Ich muss mich vor ihm in Acht nehmen“, sagt sein Kapitän Gilberto Simoni, der Girosieger von 2001 und 2003.

Cunego gibt die Komplimente höflich zurück: „Gilberto ist ein großer Kapitän. Ich bin hier, um zu helfen und zu lernen.“ Die Entscheidung über den Sieg ist eine Frage der Stallorder bei Saeco, denn außer Simoni scheint niemand Cunego gefährden zu können. In seiner Heimat sind sie sich jedenfalls sicher, dass Cunego bald ganz oben stehen wird. Im Veroneser Dialekt ist Cunego der „König“. Tsp

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