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Sport: Der Stellvertreter

Dardai übernimmt Kovacs Job in Herthas Defensive

Berlin - In der vergangenen Saison waren Niko Kovacs Leistungen oft ein Ärgernis, jetzt ist es das Ärgernis, dass Kovac nicht spielen kann. Der Fußballprofi von Hertha BSC hat am Samstag die fünfte Gelbe Karte in dieser Saison gesehen, gegen Borussia Dortmund darf er an diesem Dienstag nicht mitmachen (20 Uhr, Olympiastadion). Kovac lief deshalb am Samstag nach dem 0:1 in Bielefeld fluchend in die Kabine, und sein Trainer Falko Götz erregte sich öffentlich, dass Kovac um die Gelbe Karte förmlich gebettelt habe.

Beides zeigt nur, wie gut sich Kovac eingearbeitet hat in das Spielsystem von Falko Götz und wie wichtig er geworden ist. Heute wird ihn wohl Pal Dardai vertreten, auch wenn Götz Thorben Marx ebenfalls für einen Anwärter auf Kovacs Position hält. Es ist nicht so, dass Dardai ein schlechterer Fußballspieler wäre als Kovac. In der vorigen Saison brachte er es immerhin auf 29 Einsätze. Seine Schüsse aus der Distanz sind gefährlich. Aber Kovac füllt die Rolle des defensiven Mittelfeldspielers im Moment besser aus.

Über seinen Ausfall dürfte sich Götz auch deshalb geärgert haben, weil der defensive Mittelfeldspieler eine der wichtigsten Positionen in seinem Konzept ist. Er ist nicht mehr allein der Sicherheitsbeauftragte, der den Gegnern den Eintritt in den Strafraum verwehren soll, oder eine Putzkraft, die vor der Abwehr mit dem Großreinemachen beginnt und die Bälle aus der Gefahrenzone kehrt. Der defensive Mittelfeldspieler soll auch die eigenen Angriffe einleiten. Ist sein erstes Zuspiel ungenau, scheitert der ganze Angriff. Genau darunter leidet das Spiel der Hertha seit Jahren.

In dieser Saison scheint sich Hertha ein wenig befreit zu haben von der Trägheit vergangener Tage. Das ist auch Kovacs Verdienst. Heute muss Dardai zeigen, ob er genauso verstanden hat, was Trainer Götz von einem defensiven Mittelfeldspieler erwartet.

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