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Marathon

© dpa

Der Verlauf des Rennens: Live-Blog zum Marathon

Wir waren live für sie beim Marathon dabei. Wie das Rennen lief, können Sie hier nachlesen.

12.00 Uhr.

Unser Live-Blog ist zu Ende, aber der Marathon als Berliner Rosenmontagszug zieht weiter fröhlich durch die Stadt. Was wird bleiben aus dem Abschneiden der Spitzenläufer? Vielleicht dies: die Demut vor der Marathondistanz. "Du läufst Marathon eher gegen die Strecke, als gegen andere Läufer. Du weisst nie, was auf der Strecke passiert", hat Haile Gebrselassie vor dem Rennen gesagt. Weltrekord ist eine schöne Sache, aber dass er nicht einfach so nach Plan zu erfüllen ist und Gebrselassie nicht wie ein Automat laufen kann, ist keine enttäuschende, sondern eher eine beruhigende Nachricht. Gerade so kurz nach den Weltrekorden von Usain Bolt vor vier Wochen in derselben Stadt.

11.45 Uhr. Also zusammengefasst: äthiopischer Doppelsieg, Christian Seiler schnellster Deutscher, Heinz Frei gewinnt zum 19. Mal im Rollstuhl, Ronny Ziesmer schafft im Handbike seinen ersten Marathon, Haile Gebrselassie verpasst den Weltrekord, das Duell gegen Duncan Kibet ist ausgefallen.

11.26 Uhr. Die Siegerin bei den Frauen, die Äthiopierin Atsede Habtamu Besuye, ist im Ziel - 2:24:47 Stunden, eine halbe Minute unter ihrer Bestzeit.

11.19 Uhr. Aus Sicht der deutschen Spitzenläufer war der wichtigste Marathon des Jahres schon im August: bei der WM in Berlin. Der schnellste Deutsche diesmal ist Christian Seiler auf Platz 17 mit 2:18:11 Stunden.

11.17 Uhr.

Die besten Männer sind im Ziel. Aber auf den Straßen von den Berlin geht die Party jetzt erst richtig los. Immer mehr Menschen kommen zum Anfeuern, um die Hobbyläufer zu unterstützen, ihren Traum vom Marathon zu erfüllen.

11.16 Uhr. Das Duell ist also ausgefallen. Dafür hat der zurückgefallene Duncan Kibet einen kleinen Sieg davongetragen: Seine Weltjahresbestzeit von 2:04:27 Stunden ist in Berlin nicht geschlagen worden.

11.12 Uhr. "Ich bin glücklich, zum vierten Mal gewonnen zu haben", sagt Gebrselassie im Ziel und wirkt ziemlich fertig. "Am Anfang des Rennens waren die Bedingungen perfekt, die letzten Kilometer war es ein bisschen zu warm. Das war kein Marathon-Wetter mehr." 19 Grad waren es am Ende. Kiprop kommt mit 2:07:04 ins Ziel, eine beeindruckende Leistung, der Äthiopier Negari Terfa wird Dritter.

11.06 Uhr. Sieg für Gebrselassie, kein Weltrekord, dazu hat er auf den letzten Kilometern zu viel Zeit verloren, aber es muss ja auch nicht immer Weltrekord sein. 2:06:08 Stunden ist die inoffozielle Siegerzeit.

11.00 Uhr. Eine Minute über Weltrekordzeit, das ist die Zwischenzeit des Äthiopiers bei Kilometer vierzig. Sein Verfolger Francis Kiprop wird ihn wohl nicht mehr einholen, aber dennoch mit einer hervorragenden Zeit ins Ziel kommen.

10.55 Uhr. Gebrselassie läuft schnell, aber die Zeit läuft schneller. Seine Kilometerzeiten werden höher, inzwischen über drei Minuten. Sein Laufstil wirkt nicht mehr so flüssig. Er beisst auf die Zähne.

10.55 Uhr. Auch Ronny Ziesmer ist im Ziel, der ehemalige Deutsche Meister im Turnen. In der Olympiavorbereitung 2004 hatte er sich im Training so schwer verletzt, dass er seitdem im Rollstuhl sitzt und sich kaum bewegen kann. Jetzt sein erster Marathon im Handbike. Eine großartige Leistung.

10.48 Uhr. Einer holt auf, der Kenianer Francis Kiprop. Er hat sich am Anfang erst gar nicht darauf eingelassen, mit Gebrselassie, Kibet und den Tempomachern mitzuhalten. Stattdessen lief er sein eigenes Rennen. Jetzt kommt er langsam heran. Auch weil Gebrselassie das hohe Tempo nicht halten kann.

10.41 Uhr. Das Wetter. Zum Glück für die Läufer ist es bisher noch nicht so heiß wie angekündigt. 14 Grad waren es am Start, 16 Grad bei der Hälfte. Die befürchteten mehr als 20 Grad hätten es Gebrselassie noch schwerer gemacht.

10.37 Uhr. Kilometer 32 ist der bisher schnellste überhaupt: 2:46 Minuten. Dabei sagt man normalerweise beim Marathon, dass jetzt der Mann mit dem Hammer kommt.

10.34 Uhr. Doch wieder ein einsames Rennen. Sammy Kosgei hat seinen Auftrag erfüllt, bis Kilometer 30 Tempo zu machen. Zwei Kilometer weiter ist er noch gelaufen, bis Kilometer 32. Jetzt kann er nicht mehr und muss Gebrselassie ziehen lassen. Bei Kilometer 30 hatte er sich eine Zeit von 1:27:45 vorgenommen. Vier Sekunden liegt er drüber. Aber immernoch innerhalb der Weltrekordzeit. Vor allem ist es schon jetzt ein neuer Weltrekord: der über 30 Kilometer! Muss noch vom internationalen Verband anerkannt werden. Weil Kosgei ausgestiegen ist, wird der Rekord Gebrselassie zuerkannt.

10.22 Uhr. Und es wird einsamer. Gerade ist der vorletzte Tempomacher ausgestiegen, vor Kilometer 29. Gebrselassie ist nun alleine mit Sammy Kosgei. Ein Kenianer hilft einem Äthiopier, eine durchaus brisante Konstellation. Der kenianische Verband hatte seinen Läufern eigentlich sogar mal verboten, Tempo für Läufer aus anderen Ländern zu machen. Gebrselassie wird froh sein, dass der Verband das nicht konsequent durchzieht. Aus Äthiopien kommen nun mal nicht so viele Läufer wie aus Kenia, Gebrselassie ist also aus Helfer aus dem Nachbarland angewiesen.

10.18 Uhr. Achtung, es wird schneller. 1:16:02 Stunden ist Gebrselassies Zeit bei 26 Kilometern, 37 Sekunden weniger als am gleichen Punkt im vergangenen Jahr.

10.15 Uhr. Gebrselassie hatte sich sogar noch mehr vorgenommen als diese Zwischenzeit. Die Tempomacher sollten eine Halbmarthonzeit von 61:30 Minuten anpeilen. Doch wer weiß, vielleicht war das auch nur eine Ansage, um seinen Herausforderer Kibet etwas einzuschüchtern.

10.05 Uhr. Die offizielle Zwischenzeit für die Hälfte der Distanz: 61:48 Minuten. Gebrselassie ist damit 16 Sekunden schneller als bei seinem Weltrekord 2008.

10.02 Uhr. Man darf ihn Mister Marathon nennen: den Schweizer Heinz Frei. Zum 19. Mal hat er den Berlin-Marathon im Rollstuhl gewonnen. Nichts gegen die Handbiker. Aber die Leistung im Rollstuhl ist noch einmal eine andere, denn hier gibt es weniger Windschattenfahren, die Athleten treiben ihren Rollstuhl mit deutlich höherem körperlichen Aufwand an. Heinz Freis Leistung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.

9.58 Uhr. Ist das Duell vorbei? Kibet fällt zurück, zwanzig, dreißig Meter liegt er schon zurück. Er kann nicht mehr mithalten mit Gebrselassie und seinen drei Tempomachern kurz vor Kilometer 20.

9.50 Uhr. Der erste ist im Ziel: Torsten Purschke im Handbike. Die Handbiker sind früher gestartet, um 8.45 Uhr, sie sind aber auch die schnellsten.

9.48 Uhr. Gebrselassie und Kibet, zwei charismatische Läufer. Gebrselassies einnehmendes Lächeln ist ein dankbares Bild für die Kameras. Kibet tritt cool auf wie ein amerikanischer Hip Hopper. Um seinen Hals baumelt eine Goldkette, sein Trikot hängt lässig aus der Hose, während Gebrselassie es ordentlich in die Hose gestopft hat.

9.45 Uhr. Vier Tempomacher und die beiden Favoriten laufen vorneweg, Luke Kibet ist ausgestiegen. Sein schmerzverzerrtes Gesicht deutete auf eine kleine Verletzung hin.

9.30 Uhr. Die ersten zehn Kilometer sind bewältigt. 29:15 Minuten die Zwischenzeit für die Spitzengruppe - zwei Sekunden über der Zwischenzeit bei Gebrselassies letztjährigem Weltrekord. Unter den Tempomachern ist übrigens auch Luke Kibet. Nicht verwandt mit Duncan Kibet, aber etwas anderes ist bemerkenswert. 2007 wurde KIbet Weltmeister im Marathon. So viel zur Qualität der Tempomacher.

9.22 Uhr. 20 Jahre grenzenlos Laufen. Das ist das Motto des Berlin-Marathons in diesem Jahr. Denn 1990 lief der erste Marathon durchs Brandenburger Tor. Damals schon kurz nach dem Start, nicht wie heute kurz vor dem Ziel. Die Spitzengruppe hat inzwischen zum ersten Mal die ehemalige Grenze von West nach Ost überquert und ist schon an der Friedrichstraße angekommen.

9.17 Uhr. Fünf Kilometer haben sie schon hinter sich, die schnellsten Läufer. Bei allen waren sie konstant unter drei Minuten. Sie haben auch zum ersten Mal etwas getrunken. Interessant dabei: Alle aus einer Flasche. Gebrselassie bekam das Getränkt gereicht und reichte es dann herum. Zwischendurch machte das Wasser auch bei seinem härtesten Konkurrenten Kibet Station.

9.16 Uhr. Neun Leute rennen vor: Gebrselassie, Kibet und sieben Tempomacher. Der Einwand, afrikanische Läufer seien auf der Strecke nicht auseinanderzuhalten, gilt diesmal nicht. Gebrselassie im blauen Trikot, Kibet im roten, und die Tempomacher in gestreiften Hemden. Sie sind also die Eskorte, um das Tempo und den Rhythmus zu halten. Von diesen sieben Läufern wird es maßgeblich abhängen, ob ein Weltrekordversuch auch gelingt.

9.05 Uhr. Die Reihenfolge entspricht der Rangfolge. Gebrselassie rennt vor, Duncan Kibet folgt ihm. Der Herausforderer aus Kenia lässt also dem zweimaligen Olympiasieger und Weltrekordhalter den Vortritt.

9.00 Uhr. Start. Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat das Spitzenfeld ins Rennen geschickt. Er hat einen Werbevertrag mit dem Titelsponsor des Titelsponsors. Deshalb darf er den Startschuss geben. Haile Gebrselassie ist unterwegs. Nachdem er einmal im roten und einmal im gelben Trikot Weltrekord gelaufen ist, diesmal ein blaues.

8.57 Uhr. Am Start sind alle gleich. Die letzten Meter, die die Läufer zum Aufwärmen joggen, ist kein Unterschied zu erkennnen.

Ein Duell wollen die Veranstalter vom SC Charlottenburg haben: Haile Gebrselassie gegen Duncan Kibet, Äthiopien gegen Kenia. Weil Gebrselassies einsame Rennen um einen neuen Weltrekorde auf Dauer auch langweilig werden. Deshalb haben sie den schnellsten Mann verpflichtet, den es hinter Gebrselassie gibt: Duncan Kibet. Mal sehen, ob er die Erwartungen erfüllen kann.

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