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Sport: Der wieder erstarkte Zweitligist will sich heute abend die Berliner vorknöpfen

Hertha BSC tat gut daran, in Wolfsburg wieder einmal Auswärtsstärke entwickelt zu haben. Im DFB-Pokal treffen die Berliner heute Abend nämlich auf einen wieder erstarkten Zweitligisten FSV Mainz 05.

Hertha BSC tat gut daran, in Wolfsburg wieder einmal Auswärtsstärke entwickelt zu haben. Im DFB-Pokal treffen die Berliner heute Abend nämlich auf einen wieder erstarkten Zweitligisten FSV Mainz 05. Langsam aber sicher tastet sich der FSV in die Spitzengruppe der Zweiten Liga. Eigentlich wollte man da schon immer hin, doch der Saisonauftakt des als Geheimfavoriten gestarteten FSV ging gründlich in die Hose.

Bis auf den neuen Mittelfeldregisseur Sirious Dinmohammed, 31-facher iranischer Nationalspieler, waren die Zugänge in Mainz allesamt eher Masse als Klasse. Selbst der einstige bulgarische Nationalspieler Emil Kostadinow konnte teils wegen Verletzungspech (Leistenbeschwerden), teils wegen Formkrisen noch nicht überzeugen. Als Blitztransfer wurde der ehemalige Weltklassestürmer, in der Bundesliga aus seiner Zeit bei Bayern München bekannt, in Mainz präsentiert: "Emil ist einfach noch nicht so weit", mahnt Trainer Wolfgang Frank schon seit Wochen mit immer demselben Satz Geduld an.

Der Weg der Mainzer führte so zu Saisonbeginn schnurstracks in den Tabellenkeller - mit den bisherigen zehn Saisontoren von Gustav Policella zeigt sich der FSV nun jedoch konsolidiert. Auch der VfB Stuttgart soll an ihm interessiert sein. In den letzten zehn Spielen kam der FSV Mainz ohne Niederlage über die Runden - nach fünf Unentschieden und fünf Siegen nimmt er Platz vier ein. Der Aufwärtstrend soll mit weiteren Neuverpflichtungen beibehalten werden. Die Mainzer holten dieser Tage den Junioren-Nationalspieler Thorsten Nehrbauer von Arminia Bielefeld, der es im Auswahlteam von Hannes Löhr auf 21 Einsätze gebracht hat. Ebenfalls im Gespräch ist Angreifer Marco Weißhaupt vom Bundesligisten SC Freiburg.

Die Gelder kommen in Mainz aus einem Anfang des Monats abgeschlossenen Vertrag mit der Rechteverwertungsgesellschaft ISPR. Präsident Harald Strutz ist entsprechend stolz auf seinen Coup: "Durch den Vertrag ist es uns gelungen, eine der führenden Sportrechteagenturen in Europa für Mainz 05 zu gewinnen. Wir freuen uns insbesondere darüber, dass wir der erste Verein der Zweiten Bundesliga sind, mit dem die ISPR einen langfristigen Kooperationsvertrag abgeschlossen hat."

Endlich sind die Weichen in Mainz gestellt, nach zehn Jahren Zweiter Liga höhere Perspektiven zu entwickeln. Wolfgang Frank scheint mit seinen Forderungen endlich Gehör gefunden zu haben. Heute Abend soll schon einmal punktuell die "große Fußballbühne" erklommen werden. Den Hamburger SV warfen die Mainzer bereits aus dem Wettbewerb. Nun soll auch Hertha BSC dran glauben. Wobei ein wenig die Hoffnung mitschwingt, dass die Berliner den Pokal nicht übermäßig ernst nehmen. Stöhnt man in der Hauptstadt nicht immer wieder über die großen Belastungen?

Klaus Teichmann

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