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Sport: Der wilde Ritt des Cowboys Bode Miller

Sieg in der Kombination trotz einer schwachen Abfahrt

St. Moritz (dpa). Bode Miller hat die erste Goldmedaille seiner Karriere gewonnen und ist nach dem Sieg in der Kombination auf dem besten Weg zum Superstar der SkiWeltmeisterschaft in St. Moritz. Die Norweger Lasse Kjus und Kjetil Andre Aamodt sicherten sich mit Silber und Bronze ihr jeweils elftes WM-Edelmetall. Der US-Amerikaner Miller siegte am Donnerstag in der knappsten Kombinations-Entscheidung bei einer WM mit sieben Hundertstelsekunden vor Kjus. Titelverteidiger Aamodt hatte auch lediglich 0,13 Sekunden Rückstand. „Ich bin hier, um große Dinge zu leisten. Ich will tolle Rennen zeigen und siegen“, hatte Miller schon nach seinem zweiten Platz im Super-G gesagt.

Nach dem Sieg kniete der sonst stets coole Miller im Zielraum nieder und weinte. In seinem typischen wilden Rodeo-Stil war der 25-Jährige zuvor nach einem für ihn relativ schlechten 17. Abfahrtsrang trotz fast drei Sekunden Rückstand im Slalom nach vorn gefahren und sicherte sich nach zwei Silbermedaillen in Kombination und Riesenslalom bei den Winterspielen 2002 und dem zweiten Rang endlich das ersehnte Gold.

Mit dem vierten Edelmetall für die USA in St. Moritz bestätigte Miller nicht nur die überragende Form der Athleten aus Nordamerika, sondern zeigte auch, dass er in diesem Winter der wahrscheinlich kompletteste Skifahrer ist. Mit sechs Saisonsiegen ist der Athlet aus Franconia im US-Bundesstaat New Hampshire auch zum großen Herausforderer von Stephan Eberharter (Österreich) im Gesamtweltcup geworden.

Lasse Kjus versetzte mit seinem elften WM-Edelmetall wieder einmal die Experten in Staunen. Bisher hat der 32-Jährige in dieser Saison nach einem Materialwechsel mit einer schweren Formkrise gekämpft. In der Abfahrt kam er nie unter die besten zehn. Rechtzeitig zur WM war er aber wieder in Topform. „Er ist das größte Genie auf Ski“, sagte der deutsche Cheftrainer Martin Oßwald, der Kjus von 1996 bis 2000 betreute und 1998 zu zwei Olympiamedaillen in Nagano geführt hatte. Auch Kjetil Andre Aamodt kam in diesem Winter nur langsam in Schwung. Doch rechtzeitig zur WM präsentierte er sich wieder in Bestform. Seinen Weltrekord baute er auf nun 18 Medaillen bei Großereignissen aus.

Für die deutschen Ski-Herren war der Arbeitstag schon früh vorbei. Max Rauffer (Leitzachtal) und Stefan Stankalla (Partenkirchen) verzichteten wie geplant auf einen Start im Slalom.

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