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Deutsche Langläufer: Siege für Angerer und Damenstaffel

Erst feierte Tobias Angerer mit dem Erfolg in der Doppelverfolgung den krönenden Abschluss einer grandiosen Saison, dann bescherte die siegreiche deutsche Damen-Staffel der scheidenden Viola Bauer ein glanzvolles Karriereende.

Falun/Frankfurt - 24 Stunden nach dem zehnten Weltcupsieg von Triumphator Angerer, der mit seinen entkräfteten Kollegen auf die Staffel verzichtete, versetzte das DSV-Quartett mit Steffi Böhler, Bauer, Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Künzel das deutsche Team beim Weltcup-Finale in Falun endgültig in Party-Stimmung. "Das war eine Klasse-Leistung. Zwei Siege zum Abschluss, besser kann es nicht sein", jubelte Bundestrainer Jochen Behle.

Im letzten Einzelrennen des Winters über 30 Kilometer unterstrich Angerer am Samstag einmal mehr seine Extraklasse und verwies in 1:31:18,0 Stunden den Schweden Mathias Fredriksson und Emmanuel Jonnier aus Frankreich auf die Plätze. "Ich bin überglücklich, dass ich hier gewonnen habe. Ich wollte mich im Gelben Trikot würdig verabschieden. Mein nächstes Ziel ist eine Goldmedaille bei der WM oder den Olympischen Winterspielen", sagte der Vachendorfer, dessen zweiter Weltcup-Gesamtsieg nacheinander bereits seit Wochen feststand.

Haushoher Vorsprung im Gesamtklassement

Mit 1131 Punkten sammelte Angerer in diesem Winter fast doppelt so viele Zähler wie der zweitplatzierte Russe Alexander Legkow (578) und kassierte als Lohn 122.000 Euro an Prämien. Mit vier Saisonsiegen, dem Triumph bei der Tour de Ski und der WM-Bronzemedaille über 15 Kilometer untermauerte er seine Stellung als Nummer 1. "Tobias kann sich immer motivieren. Das war ein würdiger Abschluss für eine sensationelle Saison", lobte Bundestrainer Jochen Behle.

Zur Freude Angerers gehörte dessen Idol Gunde Svan zu den ersten Gratulanten. "Das war der schönste Moment an einem perfekten Tag. Der Sieg in Falun bedeutet mir sehr viel, denn hier habe ich vor drei Jahren meinen ersten Weltcup-Erfolg errungen", erklärte der Bayer. Allerdings hatte Angerer auf der klassischen Strecke zunächst Probleme, mit den forsch angehenden Norwegern mitzuhalten. "Am Anfang wurde ich vom Tempo überrascht und dachte, ich komme nicht durch. Im Skating lief es dann sehr gut und ich habe zum Schluss die richtige Taktik gewählt", sagte Angerer nach dem zehnten Weltcupsieg seiner Karriere.

"Ich werde alle vermissen"

Grund zur Freude hatte auch Viola Bauer, die ihr letztes Karriere-Rennen in einem nostalgischen Laufanzug aus den 80er Jahren bestritt. "Es war ein schönes letztes Rennen und ein wunderbarer Abschied. Der Sieg war das Sahnehäubchen. Ich werde alle vermissen", sagte die Oberwiesenthalerin, die sowohl bei Olympischen Winterspielen als auch Weltmeisterschaften einen kompletten Medaillensatz gewann. Im Verfolgungsrennen über 15 Kilometer hatte Sachenbacher-Stehle am Samstag als Vierte nur knapp einen Podestplatz verpasst. Siegerin wurde Marit Björgen aus Norwegen.

Trotz des siegreichen Saison-Finales war bei den Damen nicht alles Gold was glänzte. "Wir werden uns Gedanken machen, was zu verändern ist, denn wir haben Fehler erkannt. Es wird Umbesetzungen geben im Trainer-Team", kündigte Chefcoach Behle an. Bei der DSV-Trainertagung wird Behle mit Sportdirektor Thomas Pfüller zudem Gespräche über das bei der WM hochgekochte Thema eines Frauen-Bundestrainers führen. (Von Eric Dobias, dpa)

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