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Gold im Yachthafen. Reichert, Härle und Lurz (v.l.) siegten souverän.

© dpa

Deutsches Team-Gold im Freiwasser: "Nah dran am perfekten Teamrennen"

Thomas Lurz feiert in Barcelona den elften Weltmeister-Titel seiner Karriere. Gemeinsam mit Isabelle Härle und Christian Reichert wähnt sich der 33-jährige Würzburger "nah dran am perfekten Teamrennen".

Der Weg vom Schwimmbecken im Palau Sant Jordi auf Barcelonas Stadtberg Montjuic bis hinunter in den Yachthafen der katalanischen Metropole ist nicht weit. Bergab über gewundene Straßen und dann quer durch die Altstadt braucht man zu Fuß eine gute halbe Stunde, mit dem Bus dauert die Tour zehn Minuten. Und so waren die deutschen Beckenschwimmer nach ihrem ersten morgendlichen Kontakt mit dem WM-Pool auch pünktlich zur Stelle, um die Kollegen von der Langstrecke im Freiwasser bei ihrem Teamwettbewerb über fünf Kilometer lautstark zu unterstützen.

Ein junger Mann war beim Anfeuern von der Kaimauer dabei besonders frenetisch bei der Sache: Brustspezialist Hendrik Feldwehr, dessen Freundin Isabelle Härle beim Teamwettbewerb gemeinsam mit Thomas Lurz und Christian Reichert durchs Mittelmeer kraulte. Feldwehrs Stimme war nachher zwar einigermaßen malträtiert, doch der Einsatz hatte sich gelohnt: Als frischgebackene Weltmeisterin trat seine Partnerin wieder an Land und zeigte sich darüber erleichtert, dass sie ihre beiden männlichen Mitschwimmer im Wasser nicht aus den Augen verloren hatte.

„Meine größte Angst war, dass ich den Jungs nicht hinterherkomme“, erzählte die 25-jährige Schwimmerin von der SG Essen. Ein Gedanke, der vor allem beim Blick auf den hemmungslosen Medaillensammler Lurz verständlich war. In Barcelona hatte der 33-jährige Würzburger zuvor bereits Bronze über fünf Kilometer und Silber über die doppelte Distanz geholt, nun knüpfte er im dritten Schritt Gold mit der Mannschaft auf seine Erfolgskette.

Thomas Lurz: Der elfte Weltmeister-Titel seiner Karriere, der erste im Team-Wettbewerb

Für den Rekordmann aus Franken war es bereits der elfte Weltmeister-Titel, der Triumph Seite an Seite mit zwei Gleichgesinnten war aber selbst für ihn ein Novum. Eine Premiere, deren glückliches Ende Lurz – seit 2001 als Freiwasserschwimmer unterwegs – dank seiner Erfahrung bereits nach gut der Hälfte der Strecke erahnte. „Ich wusste schon im Wasser, dass wir sehr gut liegen. Und nach drei Kilometern war mir klar, dass es zu einer Medaille reicht“, sagte der Olympia-Zweite von London.

Gerade nach dem wüsten Hauen und Stechen über die olympische Distanz am Montag hatte sich Lurz vorab auf den friedlicheren Mannschaftswettkampf gefreut. Später lag es in seiner Hand, sein drittes Stück Edelmetall bei dieser WM, das vierte für Deutschlands Freiwasserschwimmer, die fünfte Barcelona-Plakette für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) insgesamt.

„Das ist eine super Geschichte“, kommentierte Thomas Lurz die hübsche Zwischenbilanz, am Besten aber gefiel ihm der Gemeinschaftsstart mit Isabelle Härle und Christian Reichert. „Das war nah dran am perfekten Teamrennen“, sagte er, und, ja: „Es ist sehr schön, in einer Einzelsportart Teamweltmeister zu werden.“

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