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DFB-Pokal: Bayern nur mit müdem 3:1 gegen Neckarelz

Im ersten Pflichtspiel unter seinem neuen Trainer Louis van Gaal hat der FC Bayern München nur mit Mühe eine Blamage vermieden.

In der ersten Hauptrunde des DFB-Pokals kam der Fußball-Rekordmeister gegen die sechstklassige SpVgg Neckarelz am Sonntag nur zu einem zähen 3:1 (0:0). Die Tore für den haushohen Favoriten erzielten in der mit 30 017 Zuschauern ausverkauften Rhein-Neckar-Arena in Sinsheim Nationalstürmer Mario Gomez (51., 57./Handelfmeter) mit seinen ersten beiden Pflichtspieltreffern im neuen Trikot und Hamit Altintop (82.). Den Ehrentreffer für den couragiert auftretenden Underdog, der auch noch eine Gelb-Rote Karte für Christian Fickert verkraften musste, erzielte Heiko Throm.

Die wichtigsten Personalentscheidungen hatte Neu-Coach van Gaal schon vor dem Anpfiff getroffen. In der Torwart-Frage gab der Niederländer Michael Rensing den Vorzug vor Jörg Butt - und Rensing sah beim Gegentor prompt unglücklich aus, weil er eine Hereingabe nicht festhalten konnte. "Ich würde das nicht als Fehler bezeichnen", sagte Rensing, der trotz des Patzers auch beim Liga-Start in einer Woche gegen 1899 Hoffenheim zwischen den Pfosten stehen dürfte.

Erste Halbzeit war mittlere Blamage

"Ich habe gewählt", meinte van Gaal zur Torhüterdiskussion und verteidigte sein Team: "Das war unser zehntes Spiel innerhalb von vier Wochen. Der Gegner hat es uns sehr schwer gemacht, ein Tor zu erzielen. Auch ein Amateur kann gut organisiert sein." Als Kapitän benannte van Gaal seinen Landsmann Mark van Bommel und gab dem 32- Jährigen mit dieser Entscheidung quasi eine Stammplatzgarantie im defensiven Mittelfeld.

Doch ungeachtet dieser Klarheit bei den Personalien war die erste Halbzeit für den Favoriten eine mittlere Blamage. Gegen die Nobodies aus Neckarelz um ihren 38 Jahre alten Kapitän Rolf Lang waren die Münchner zwar meist im Ballbesitz, ließen gegen die von ihrem Trainer Peter Hogen defensiv eingestellten Underdogs aber einen klaren Offensivplan und das notwendige Tempo fast vollständig vermissen.

Aufkeimende Hoffnung auf eine Sensation

Jungprofi Thomas Müller, der für Superstar Franck Ribéry auf der Zehner-Position begann, vermochte dem Bayern-Spiel ebensowenig Druck zu verleihen wie Nationalspieler Bastian Schweinsteiger und Hamit Altintop. Ein harmloser Schuss von Philipp Lahm (8.) und ein Pfostenschuss des frei stehenden Miroslav Klose (18.) waren als Chancenausbeute viel zu wenig. Bei den seltenen Konterbemühungen des Verbandsligisten wirkte zudem die Deckung der Gäste nicht unverwundbar.

"Es wird kein Debakel mehr. Ich hoffe, dass wir konditionell durchhalten, dann ist eine Überraschung nicht mehr so weit weg wie noch vor dem Spiel", sagte Vereinspräsident Thomas Ulmer in der Pause. Doch die aufkeimende Hoffnung auf eine Sensation zerstörte kurz darauf Gomez. Zunächst nach Zuspiel von Schweinsteiger, dann per Handelfmeter brachte der 30-Millionen-Einkauf sein Team endlich in Führung. Doch wer erwartet hatte, dass die Amateure nun einbrechen würden, sah sich getäuscht - im Gegenteil: Trotz des Platzverweises für Fickert kam Neckarelz dank des eingewechselten Heiko Throm sogar noch einmal heran. Erst dann sorgte Altintop für die Entscheidung.

Michael Becker[dpa =]

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