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Sport: DFB-Pokal: Bei Union geht kein Licht an

"Einmal Union, immer Union!" Dieser Treueschwur steht auf einem Transparent, das meist im Stadion an der Alten Försterei hängt.

Von Karsten Doneck, dpa

"Einmal Union, immer Union!" Dieser Treueschwur steht auf einem Transparent, das meist im Stadion an der Alten Försterei hängt. Wer sich "seinem" Klub derart verpflichtet fühlt, nimmt auch mal größere Unannehmlichkeiten in Kauf. Da empfängt also heute Regionalligist 1. FC Union zum DFB-Pokalspiel die klassenhöhere SpVgg Greuther Fürth. Und zwar zu einer äußerst Arbeitnehmer-unfreundlichen Anstoßzeit - um 14 Uhr. Für eingefleischte Union-Fans ist der Besuch dieses Spiels dennoch ein Muss. "Da werden viele über ihre Chefs versuchen, irgendwie frei zu bekommen", meint Union-Manager Oskar Kosche.

Eine Verlegung des Spiels zum Wochenende hin brauchte der 1. FC Union erst gar nicht zu probieren. "Der Terminplan des DFB ist derart eng gestrickt, da geht gar nichts", sagt Kosche. Um aber mit der Partie in die Abendstunden auszuweichen, fehlt im Stadion Alte Försterei etwas Fundamentales, das Flutlicht nämlich. Zurzeit finden Baumaßnahmen im Tribünenbereich statt, an deren Ende auch die Spielfläche bei Bedarf in hellem Licht erstrahlen soll. Als ursprünglicher Fertigstellungstermin war Ende November vorgesehen - rechtzeitig genug also zur nächsten Runde im DFB-Pokal. Doch Kosche weiß: "Das ist nicht mehr zu schaffen." Inzwischen wäre Union schon froh, wenn die Flutlichtanlage überhaupt noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden könnte. Die Mannschaft trägt an dem zögerlichen Vorankommen der Arbeiten freilich auch eine Teilschuld: Der greifbar nahe und dann leichtfertig verspielte Zweitligaaufstieg hätte das Verfahren gewiss enorm beschleunigt.

Um den Besuch des Pokalspiels gegen Greuther Fürth möglichst vielen Interessenten zu ermöglichen, diskutierten die Fans sogar über den Umzug in ein anderes, "beleuchtungsfähiges" Stadion. Olympiastadion, Jahn-Sportpark und Mommsenstadion stehen zur Auswahl. Für keine dieser Arenen konnte sich der Union-Anhang aber letztlich erwärmen. Auch Oskar Kosche stellt fest: "Ein Umzug hätte sich nicht gelohnt. Im Gegenteil: Das hätte einen Riesenaufwand verursacht, und wir hätten zudem freiwillig auf unseren Heimvorteil verzichtet."

Der 1. FC Union vertraut seiner Stammkundschaft. Der Klub rechnet heute mit einer Zuschauerzahl wie bei den Regionalliga-Spielen. Um die 4000 also. Wie heißt es doch auf dem Transparent: "Einmal Union, immer Union!"

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