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DFB-Pokal: VfL Osnabrueck - Borussia Dortmund

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DFB-Pokal: Dortmund scheitert in Osnabrück

Dem VfL Osnabrück ist im DFB-Pokal die nächste Überraschung geglückt: Nach dem HSV warf der Drittligist auch Borussia Dortmund aus dem Wettbewerb. Der VfL zog durch einen 3:2-Sieg ins Viertelfinale ein. Mann des Abends war der zweifache Torschütze Angelo Barletta.

Im südlichen Niedersachsen glauben sie fest an die Magie des Flutlichts. Immer dann wenn das Stadion an der Bremer Brücke illuminiert wird, so die allgemeine Überzeugung, gewinnt der heimische VfL Osnabrück. Die letzte Niederlage bei künstlichem Licht datiert vom 1. April 2005, damals unterlag der Drittligist dem VfB Lübeck. Die Serie hielt auch gestern Abend. Die Osnabrücker besiegten den Bundesligisten Borussia Dortmund mit 3:2 (2:0) und schafften nach dem Triumph gegen den HSV die zweite dicke Überraschung im DFB-Pokal. Nachdem der Viertligist Eintracht Trier gestern gegen den 1. FC Köln keine Chance hatte und mit 0:3 verlor, dürfen die Osnabrücker sich jetzt als der einzig wahre Pokalschreck fühlen. Beim BVB hingegen herrschte nach dem Aus im Achtelfinale tiefe Niedergeschlagenheit. Schließlich hätte das Überwintern im DFB-Pokal gut getan. Zum einen, weil die Bilanz in der Liga bislang durchwachsen ist, zum anderen, weil das Weiterkommen garantierte Mehreinnahmen von über einer Million Euro eingebracht hätte.

Stattdessen dürfen sich nun die Osnabrücker auf einen weiteren Zahltag freuen. Das magische Flutlicht hat die Spieler des früheren Dortmunder Profis Karsten Baumann erneut beflügelt. Dabei kamen ihnen die Gäste aus dem Ruhrgebiet mit ihrer behäbigen Spielweise durchaus entgegen. Der BVB begann auffallend verhalten. Dabei hatte Trainer Jürgen Klopp noch verkündet, seine Spieler seien zu jung, um den Gegner zu überschätzen: „So etwas kommt erst später.“

Da hat er sich mächtig getäuscht. Gefahr gab es in der ersten Hälfte lediglich nach Ecken von Nuri Sahin. Die Gastgeber hatten es leicht, hinten sicher zu stehen. Darauf beschränkten sie sich zunächst, begannen nach einer halben Stunde jedoch, sich aus der Deckung zu lösen. Der erste ernsthafte Angriff endete gleich mit einem echten Spektakel: Nach einem Einwurf hob VfL-Kapitän Angelo Barletta im Dortmunder Strafraum ab und erzielte mit einem Fallrückzieher das 1:0. Ein Erfolgserlebnis, das den Innenverteidiger zu einer weiteren offensiven Großtat inspirierte. Nach einem Eckball war er mit dem Kopf zur Stelle und traf zum 2:0. Die Bremer Brücke stand Kopf, ein neuer Pokal-Coup war vorbereitet.

Allerdings waren noch 45 Minuten zu überstehen, Zeit genug also für den BVB, die Blamage noch abzuwenden. Klopps Männer erhöhten das Tempo und kamen in der 55. Minute durch einen Flachschuss von Sahin zum 1:2. Wenig später hätte Lucas Barrios mit einer Direktabnahme beinahe den Ausgleich erzielt, traf aber nur den Pfosten. Es war das Ende eines kurzen Aufbäumens. Osnabrück überstand die Drangperiode mit Glück und Geschick. Und anstatt das Ergebnis zu verwalten, suchten die Spieler die Entscheidung: In der 70. Minute schloss Benjamin Sieger einen Konter mit dem 3:1 ab. Der Anschlusstreffer des BVB durch Barrios in der sechsten Minute der Nachspielzeit kam zu spät. Die Party in lila war nicht mehr zu stoppen.

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