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Sport: DFB-Pokal: Körpersprache einer E-Jugend: Energie Cottbus verliert beim Regionalligisten Uerdingen 0:1

Der Pokalwettbewerb wartete mit einer negativen Überraschung für den Tabellendritten der Bundesliga auf. Eine Woche nach dem unerwarteten 3:2 in der Bundesliga bei Hertha BSC Berlin blamierte sich Energie Cottbus bei einem Regionalligisten.

Der Pokalwettbewerb wartete mit einer negativen Überraschung für den Tabellendritten der Bundesliga auf. Eine Woche nach dem unerwarteten 3:2 in der Bundesliga bei Hertha BSC Berlin blamierte sich Energie Cottbus bei einem Regionalligisten. Die 0:1 (0:0)-Pokalpleite beim KFC Uerdingen sorgte für deutliche Verstimmung beim Energie-Präsidenten Dieter Krein: "Ich schäme mich. Wir sind heute das Opfer unserer Arroganz und Dummheit geworden. Am Anfang haben wir gespielt wie die Nachtwächter."

Auch Trainer Eduard Geyer sagte nach der ersten Auftaktniederlage im Pokal seit der Saison 1995/96 wütend: "Das war in erster Linie eine Frage der Einstellung. Wir hatten einfach nicht den Willen zu gewinnen." Und so war die Niederlage beim Pokalsieger von 1985 aus Cottbuser Sicht ein Sammelsurium von Peinlichkeiten.

Geyer kritisierte die Spieler sogar persönlich. Über Mittelfeldspieler Bruno Akrapovic, der Stürmer Brasilia in der 30. Minute am Kragen gepackt hatte. "So etwas gehört sich nicht, seinen Mitspieler anzufassen ist eine Unverschämtheit. Aber das drückt unsere ganze Hilflosigkeit aus", schimpfte Geyer.

Hilflos waren auch Torhüter Tomislav Piplica, der den Ball beim Tor von Giancarlo Fiore in der 64. Minute unter dem Bauch durchrutschen ließ, sowie Libero Vilmos Sebök, der im ersten Durchgang innerhalb von fünf Minuten dreimal völlig unbedrängt den Ball ins Seitenaus schoss. Geyer schimpfte: "Sebök hat 45 Länderspiele für Ungarn bestritten, aber eine Körpersprache wie ein E-Jugend-Spieler. Das ist unfassbar."

Unfassbar war für den Energie-Coach auch die Tatsache, dass seine Spieler während der 90 Minuten mindestens zehnmal ausrutschten. "Die sind da rumgeschlittert wie Ballerinas. Demnächst darf ich mich auch noch um die Auswahl des Schuhwerks kümmern." Der 56-Jährige will jetzt sogar seine Idee in die Tat umsetzen, die geplante Siegprämie als Strafe von den Spielern einzukassieren. "Das ist eine Überlegung wert. Die Spieler fordern immer viel, und sobald es einen Tag Verzögerung bei irgendwelchen Zahlungen gibt, stehen sie bei Manager Klaus Stabach vor der Tür und beschweren sich. Nach so einem Spiel müsste man den Spieß eigentlich mal umdrehen."

Der Tabellenzweite der Regionalliga Nord aus Uerdingen feierte dagegen den verdienten Erfolg noch in der Kabine mit einigen Runden Pils. Als besondere Belohnung gab Trainer Jos Luhukay seinen Spielern bis Dienstag frei. Einen Wunschgegner hat er auch: "Schalke wäre ein Traum. Damit die Grotenburg auch mal richtig voll ist."

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