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Blüh im Glanze. Anfangs hatte es die DFL schwer, nach einem Jahrzehnt kann sie sich mit Popularität und dem Deutschen Meister Bayern München schmücken.

© ddp

DFL-Jubiläum: Mit zehn Jahren erwachsen

Die Deutsche Fußball- Liga (DFL) feiert ihr zehnjähriges Bestehen - und das sie sich im deutschen Sport etabliert hat. Das wird besonders durch die wirtschaftlichen Entwicklungen der Liga deutlich. Doch es bleiben Probleme, die es in Zukunft zu lösen gilt.

Auch 2011 bittet die Deutsche Fußball- Liga (DFL) wieder zum Neujahrsempfang. Die Einladungen sind längst verschickt, und wie in den Vorjahren werden vermutlich alle 36 Lizenzvereine ihre wichtigsten Repräsentanten zu dieser Zusammenkunft entsenden. Wenn der Ligaverband ruft, folgen seine Mitglieder. Das war nicht immer so: Als vor zehn Jahren, am 18. Dezember 2000, die DFL als operativer Arm des Ligaverbandes in Frankfurt am Main gegründet wurde und ein Domizil in einem Anbau neben der DFB-Zentrale im Frankfurter Stadtwald bezog, waren die kritischen Stimmen selbst in der Branche unüberhörbar. Schließlich wusste niemand so genau, ob der Weg der Bundesliga und Zweiten Liga in die Eigenständigkeit richtig sein würde.

Deshalb spricht Liga-Präsident Reinhard Rauball nun nicht ohne Stolz von einem „kleinen Jubiläum, wenn man bedenkt, welche Höhen und Tiefen der Ligaverband in dieser Dekade erlebt hat“. Der 63-Jährige ist überzeugt davon, dass sich „die Liga als feste Größe in der Welt des deutschen Sports etabliert hat“. Rauball verschweigt aber die Probleme nicht: die Insolvenz des größten Medienpartners, Konflikte innerhalb der Liga um die Zentralvermarktung, den plötzlichen Tod des amtierenden Präsidenten Werner Hackmann, die zwischenzeitliche Trennung vom langjährigen Pay-TV-Partner oder die Auseinandersetzungen mit dem Bundeskartellamt. Trotzdem sei es gelungen, dass der deutsche Fußball „wirtschaftlich im Vergleich zu anderen Ländern auf einer soliden Basis steht und nie gekannte Popularität erlebt.“

In der Tat sind die Umsatz- und Zuschauerzahlen in Rekordbereiche geschnellt – mehr als zwei Milliarden Euro erlösen die 36 Profiklubs. Die DFL verwaltet mitsamt ihren Tochtergesellschaften derzeit einen Etat von 524 Millionen Euro – 412 Millionen machen die nationalen Medienerlöse aus, 38 Millionen entfallen auf die Auslandsvermarktung, die in Zukunft noch signifikant gesteigert werden soll.

Doch es gibt auch immer noch Probleme. Neben der ungewissen Lage des Bezahlfernsehens wird die DFL-Vertreter in Zukunft auch die drückende Schuldenlast vieler Zweitligisten beschäftigen. Zudem sind die weiter ungeklärte Rechtslage im Umgang mit privaten Wettanbietern oder die horrenden Provisionen für teils fragwürdige Spielerberater, die dem deutschen Profifußball weit mehr als die offiziell ausgewiesenen 71,6 Millionen Euro entziehen, Themen, die aktuell anstehen.

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