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DFL: Wissen ist Geld

DFL informiert Klubs über mögliche Investoren

Berlin - Eine gute Diskussionsgrundlage ist immer dann gegeben, wenn alle Beteiligten den gleichen Wissensstand haben. Solche Voraussetzungen erst einmal zu schaffen, war das Ziel der Deutschen Fußball-Liga (DFL), die gestern ihre Mitglieder in Frankfurt am Main darüber informierte, welche Vor- und Nachteile mit dem denkbaren Einstieg von Mehrheitsinvestoren in den deutschen Profifußball verbunden wären. Die Referate sollten die Vertreter der 36 Erst- und Zweitligaklubs beispielsweise erst einmal über den rechtlichen Status quo in Kenntnis setzen, einen Überblick über potenzielle Investoren geben und den Markt in anderen europäischen Ländern skizzieren. „Wir haben die feste Absicht, bis Ende 2008 eine endgültige Entscheidung zu treffen. Wir haben aber erkennen müssen, dass es nicht einfach ist, eine Lösung zu stricken, die rechtlich einwandfrei ist“, sagte DFL-Präsident Reinhard Rauball. Nach Ansicht von Rauball habe nämlich jeder Verein die Möglichkeit, den eventuellen Fortbestand der so genannten 50+1-Regel juristisch anzufechten, da sie wahrscheinlich gegen europäisches Recht verstoße.

Nur in Deutschland gibt es die Regel, dass die Anteile an einer als Kapitalgesellschaft ausgegliederten Profiabteilung zu mehr als der Hälfte bei den Klubs verbleiben müssen. Möglichen Investoren bietet das nur wenig Einfluss. Deshalb halten einige die 50+1-Regel für nicht mehr zeitgemäß, allen voran tritt Martin Kind, der Geschäftsführer von Hannover 96, öffentlich für ihre Abschaffung ein. Wie viele Klubs derzeit auch dieser Ansicht sind, wurde auf der Informationsveranstaltung nach Angaben von Teilnehmern gestern nicht deutlich. Bei den Fans ist die Angst, dass die Renditeerwartungen möglicher Investoren im Gegensatz zu Wohl und Identität des Vereins stehen könnten, jedenfalls groß.

Konkrete nächste Termine wurden gestern nicht vereinbart. Der Liga-Vorstand wolle sein Bild noch vervollständigen und werde erst nach einer weiteren Informationsveranstaltung eine Empfehlung an die Vereine geben. Für eine Änderung der Satzung wäre sowohl in der DFL als auch bei einem Bundestag des Deutschen Fußball-Bundes eine Zweidrittelmehrheit nötig.

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