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Sport: Die 15-jährige Laura Stumper lernt in Bremen die große Tischtennis-Welt kennen

1,59 m groß, 49 kg leicht, frecher, kurzer Pferdeschwanz und meist ein fröhlicher Blick, wenn sie Tag für Tag durch die Bremer Stadthalle spaziert. Optisch ist sie fast noch ein Kind, aber im Gespräch schon wie eine Erwachsene, auch wenn sie viel lieber noch geduzt werden will, "das Sie kommt mir immer so komisch vor".

1,59 m groß, 49 kg leicht, frecher, kurzer Pferdeschwanz und meist ein fröhlicher Blick, wenn sie Tag für Tag durch die Bremer Stadthalle spaziert. Optisch ist sie fast noch ein Kind, aber im Gespräch schon wie eine Erwachsene, auch wenn sie viel lieber noch geduzt werden will, "das Sie kommt mir immer so komisch vor". Sportlich ehrgeizig und zielstrebig, daneben aber noch jugendlich unbekümmert. Wann sie denn ihre Hausaufgaben mache, wurde sie gefragt. "Meistens in der Schule", antwortet Laura Stumper, "das geht. Ich bin eine ganz gute Schülerin."

Mit ihren 15 Jahren ist sie schon eine Top-Tischtennisspielerin und deshalb auch bei den Europameisterschaften in Bremen dabei. Ein Kind, dem der Leistungssport die Jugend stiehlt? "Mit sechs oder sieben Jahren habe ich meinem Vater zugesehen, und dann wollte ich auch anfangen", erzählt sie. Der Vater ist Rudi Stumper. Er spielte 15 Jahre in der Tischtennis-Bundesliga, heute hat er es sich zur Aufgabe gemacht, die Tochter in die Welt- oder zumindest in die europäische Spitze zu führen. Den Eindruck eines gedrillten, überforderten Mädchens macht sie deshalb nicht. Schule, vier-, fünfmal Training pro Woche, jeweils etwa vier Stunden, "das geht. Und am Abend bleibt noch Zeit, mal ins Kino zu gehen oder so".

Sie war im Tischtennis-Nachwuchsbereich die erfolgreichste Deutsche aller Zeiten, die jüngste Erstliga-Spielerin, im Januar Siegerin des europäischen Top-12-Turniers der Mädchen. In Bremen ist sie nun das Küken im deutschen Team. Mit ihrem EM-Debüt am Mittwoch in der Mixed-Qualifikation zusammen mit Thomas Keinath war Bundestrainer Martin Adomeit zufrieden: "Sie war gut, nicht übermäßig nervös oder blockiert." Im zweiten Spiel lief es nicht mehr so toll. Dass Satz und Spiel verloren gingen, war kein Beinbruch. Zumal sie im Doppel zusammen mit Tanja Hofmann ihr Erstrundenspiel mit 2:0 gegen ein Duo aus Litauen gewann.

Heute trifft sie im Einzel auf die Rumänin Ana Gogorita. "Gegen die habe ich noch nie gespielt, ich hoffe, dass ich gewinnen kann", sagt Laura Stumper. "Und dann sehen wir mal weiter." Sie will Profi werden. Auf dem Gymnasium besucht sie die zehnte Klasse, "aber es ist möglich, dass ich nach der Zehnten aufhöre, um zumindest so zwei, drei Jahre nur Tischtennis zu spielen und zu sehen, ob das klappt".

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