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Sport: Die Basis schlägt zurück

Stefan Hermanns über eine neue ProBallack-Bewegung Michael Ballack erlebt im Moment keine besonders angenehme Phase seiner Karriere. Mit dem FC Bayern München wird der Fußball-Nationalspieler auch in diesem Jahr wieder die ganz großen Ziele verfehlen, und weil so etwas in München niemand reglos zur Kenntnis nimmt, ist Ballack mehr noch als Trainer Ottmar Hitzfeld schon lange als Schuldiger für die ganze Misere ausgemacht worden.

Stefan Hermanns über eine neue

ProBallack-Bewegung

Michael Ballack erlebt im Moment keine besonders angenehme Phase seiner Karriere. Mit dem FC Bayern München wird der Fußball-Nationalspieler auch in diesem Jahr wieder die ganz großen Ziele verfehlen, und weil so etwas in München niemand reglos zur Kenntnis nimmt, ist Ballack mehr noch als Trainer Ottmar Hitzfeld schon lange als Schuldiger für die ganze Misere ausgemacht worden. In den vergangenen Wochen durfte jeder seine persönliche Ballack-Beschimpfung vorbringen. Kein anderer deutscher Fußballer ist zuletzt heftiger kritisiert worden als der Mittelfeldspieler aus München.

Die allgemeine Anti-Ballack-Stimmung scheint die gern wiederholte These zu bestätigen, dass die Deutschen ein eher schwieriges Verhältnis zu ihren Stars pflegten. Je berühmter ein Prominenter, desto lustvoller wird hier zu Lande seine Demontage betrieben. Aber vielleicht hat Michael Ballack dieses Stadium bereits hinter sich. In einer Umfrage des Marktforschungsinstituts Sport + Markt ist der Münchner jetzt zum beliebtesten Profi der Bundesliga gewählt worden, vor Ailton, Oliver Kahn und Roy Makaay.

Möglicherweise hat im Fall Ballack nun eine Gegenbewegung von der Basis eingesetzt. Vielleicht ist das Volk der ständigen Nörgelei überdrüssig, müde von der ewigen Diskutiererei, ob Ballack Führungsspieler sei oder nicht. Auch Oliver Kahn sah sich zuletzt mit Zweifeln an seinen menschlichen und fachlichen Qualitäten konfrontiert. Seiner Beliebtheit hat das offenbar nicht geschadet. Allerdings hat sich Kahn noch nie um solche Kategorien geschert. Wer allseits beliebt ist, hat irgendetwas falsch gemacht. Das muss Michael Ballack noch von Oliver Kahn lernen.

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