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Die Füchse und die neue Saison: Vertrauen als Vorschuss

Merchandising und Kartenvorverkauf laufen schon. Die Füchse-Fans investieren bereits in die neue Saison. Doch wo wird Berlins Handball-Bundesligist spielen?

Wenn es etwas Neues vom Lieblingsverein zu kaufen gibt, sitzt bei den Fans der Geldbeutel in der Regel recht locker. Diese Erfahrung machen gerade die Füchse Berlin wieder. Mittlerweile gibt es bereits 30 Anfragen für ein Trikot des deutschen Nationaltorhüters Silvio Heinevetter, der in der nächsten Saison, vom SC Magdeburg kommend, das Team verstärken wird. „Wer dafür die 66 Euro ausgibt, der weiß doch, dass er nicht die Katze im Sack erwirbt“, sagt Füchse-Geschäftsstellenleiter Stefan Güter zu dem sich abzeichnenden Verkaufsboom. Da das Füchse-Trikot in der neuen Saison nicht anders aussehen wird als aktuell, wird ja ohnehin nur der Name auf dem Rücken neu sein. Aber der wiegt besonders.

Etwas anders verhält es sich mit dem gerade gestarteten Vorverkauf der Dauerkarten für die Füchse-Heimspiele in der neuen Saison. Da wissen die Fans derzeit überhaupt noch nicht, für welche Halle sie sich entschieden haben. „Ob alle Spiele in der Schmeling-Halle ausgetragen werden oder in der O2-World oder hier und da, das entscheidet sich definitiv erst in der zweiten Aprilwoche“, sagt Geschäftsführer Bob Hanning. Den Fans ist das erst einmal egal, seit Sonntag stehen Fax und Telefon in der Füchse-Geschäftsstelle am Gendarmenmarkt nicht mehr still. „Für unser unverbindliches Kartenangebot haben sich bereits 240 Leute entschieden“, sagt Hanning und wagt die Prognose: „Wenn das so weitergeht, wird es zu Beginn der neuen Saison nur noch Tickets im Oberrang geben.“

Selbst das zwischenzeitliche Tief der Profis hat ihrer Popularität in Berlin kaum Abbruch getan. Der engagierte und bis in die zweite Halbzeit hinein sogar gleichwertig geführte Kampf gegen den HSV Hamburg am Sonntag habe aus Hannings Sicht zum richtigen Zeitpunkt sehr geholfen. Nicht das 27:35 (16:16) sei für ihn maßgebend, sondern dass die Fans in der ausverkauften Max-Schmeling-Halle von dem Auftritt begeistert waren. Dass sie den Füchsen zum Schluss stehend Beifall zollten, war das untrügliche Zeichen dafür. Nun fordert Hanning: „Auch in den folgenden Spielen gegen Kiel und in Lemgo wird ein Erfolg nur schwer möglich sein, aber der Kampfgeist muss wieder stimmen.“

Alles andere, zum Beispiel ein Platz im Europacup, soll dann die neue Saison bringen. Dafür haben sich die Füchse schließlich nicht nur mit Heinevetter, sondern auch mit Stean Vatne aus Norwegen, Torsten Laen aus Dänemark sowie dem isländischen Talent Runar Karason prominent verstärkt. „Wir entwickeln uns kontinuierlich, werden deshalb auch weiter finanzielle Vabanquespiele unterlassen“, sagt Bob Hanning. Er ist sich sicher, dass die Füchse Berlin am 15. Mai die Lizenz für die neue Saison erneut ohne Auflagen bekommen werden. Seine Begründung: „Wir haben der Lizenzierungskommission doch in der Vergangenheit bewiesen, dass bei uns alles gestimmt hat.“ Auch diesmal stehe in der Jahresbilanz wieder die schwarze Null, das sei jetzt schon sicher. Geholfen haben dabei auch die Fans, denen nun neue Devotionalien offeriert werden.

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