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Endlich Mittendrin: Für Volleys-Trainer Mark Lebedew ist das Final-Four-Turnier das schönste Wochenende des Jahres.

© dpa

Die Gegner der BR Volleys: Weltauswahl aus Tatarstan

Eine Weltauswahl aus Kasan und jede Menge polnische Weltmeister: Volleys-Trainer Mark Lebedew über die Stärken der Halbfinalisten in der Volleyball Champions League.

Von Johannes Nedo

Mark Lebedew versucht erst gar nicht, den Gegner kleinzureden. „Das ist eine Weltauswahl“, sagt der Trainer der BR Volleys. „Auf allen Positionen.“ Beschäftigt ist diese Weltauswahl bei dem russischen Verein Zenit Kasan. Wenn die Berliner also am Samstag in der Max-Schmeling-Halle (17 Uhr/live auf Sport1) im Halbfinale des Final-Four-Turniers der Champions League gegen sie spielen, sind die Volleys der klare Außenseiter. Und Lebedew kann dafür zahlreiche Gründe aufzählen. Er muss dazu nur kurz den Kader durchgehen. Zunächst sind das die russischen Olympiasieger von 2012 in London, Kapitän Nikolai Apalikow und der Diagonalangreifer Maxim Michailow, dann der iranische Nationalmannschaftskapitän Saeid Marouf, einer der besten Zuspieler in dieser Champions-League-Saison, sowie der bulgarische Libero Teodor Salparow. Doch am stärksten schätzt Lebedew den Kubaner Wilfredo Leon ein. „Seine Technik und Athletik sind in einer eigenen Dimension“, schwärmt der Volleys-Trainer. „Leon ist so schnell und hat einen so hohen Abschlag.“ Soll heißen: Die Angriffsschläge des 21-Jährigen sind nur sehr schwer zu verteidigen. Mit bisher 145 erzielten Punkten in dieser Saison liegt Leon auf Platz vier der Scorer-Rangliste der Champions League.

Volleys-Trainer Mark Lebedew ist überzeugt: "Zenit Kasan ist nicht unbesiegbar"

So einschüchternd die Mannschaft aus der russischen Republik Tatarstan erscheinen mag, Lebedew sagt trotzdem: „Unbesiegbar ist Kasan nicht. Wir sind auf keinen Fall chancenlos.“ Der 47-jährige Australier hofft dabei gegen den zweimaligen Champions-League-Sieger vor allem auf das eigene Publikum in der wohl ausverkauften Halle. Aber nicht, weil die Zuschauer die gegnerischen Spieler verunsichern könnten. „Diese Topathleten sind so schwer zu beeindrucken“, sagt Lebedew. Sondern weil sie die Berliner zu besonderen Leistungen anfeuern sollen: „Das kann uns extrem positiv beflügeln.“

Das Publikum dürfte auch im zweiten Halbfinale (20 Uhr) eine große Rolle spielen. Zahlreiche polnische Fans sind nach Berlin gekommen, um beim Duell der zwei erbitterten Konkurrenten Skra Belchatow und Resovia Rzeszow dabei zu sein. „Deren Rivalität ist vergleichbar mit der zwischen Berlin und Friedrichshafen“, sagt Lebedew. „Das wird eine mitreißende Atmosphäre – wie dort zuletzt bei der WM.“ Weil Polen sich im September den Titel holte, treffen in der Partie auch insgesamt neun polnische Weltmeister aufeinander – vier bei Belchatow, fünf bei Rzeszow. Doch es ist gleichzeitig auch ein Duell zweier Deutscher. Bei Belchatow steht Libero Ferdinand Tille unter Vertrag, für Rzeszow spielt Jochen Schöps, Kapitän des Nationalteams.

Auf einen Favoriten will sich Lebedew in dieser Begegnung nicht festlegen. „Beide Mannschaften sind sehr dicht beieinander“, sagt der Volleys-Trainer. Beim aktuellen Meister Belchatow hebt er den polnischen Diagonalangreifer Mariusz Wlazly hervor – und den ehemaligen Berliner Srecko Lisinac. Der Serbe gewann im vergangenen Jahr mit den Volleys die deutsche Meisterschaft. Einen Landsmann Lisinacs hält Lebedew für den mit Abstand stärksten Spieler von Rzeszow: Marko Ivovic. Dem 24-jährigen Angreifer gelangen in dieser Champions-League-Saison bereits 133 Punkte. Wenn Lebedew über all die Topspieler redet, muss er nicht verbergen: „Normalerweise ist das Final Four für mich das Lieblingswochenende der Saison.“ Doch nun, da die Volleys selbst teilnehmen, gibt er zu:„Dieses Mal ist es eine andere Art von Spaß.“

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