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Sport: Die Kranken melden sich zurück

Mönchengladbach siegt 1:0 bei Eintracht Frankfurt

Frankfurt am Main - Vor einer Woche sah es bei Igor de Camargo gar nicht gut aus. Der belgische Nationalspieler, mit vier Millionen Euro Ablöse teuerste Verpflichtung von Borussia Mönchengladbach vor dieser Saison, schien seiner langen Krankengeschichte ein neues, trauriges Kapitel hinzuzufügen. Im Spiel gegen Leverkusen knickte er um und verletzte sich am Sprunggelenk, zwei bis drei Wochen werde er ausfallen, hieß es; gestern aber stand er wieder auf dem Feld – und nicht nur das: Gegen Eintracht Frankfurt erzielte de Camargo knapp fünf Minuten vor Schluss das Tor des Tages. Durch das 1:0 (0:0) stellte der Tabellenletzte den Anschluss zu den Nicht-Abstiegsplätzen wieder her. Die Eintracht hingegen ist nach dem dritten Spieltag des Jahres noch ohne Punkt und ohne Tor.

Frankfurts Trainer Michael Skibbe verzichtete zunächst auf den angeschlagenen Theofanis Gekas. Doch auch ohne ihren gefährlichsten Stürmer war die Eintracht in der ersten Halbzeit die deutlich bessere Mannschaft. Die Hausherren setzten die verunsicherten Gladbacher früh unter Druck, der Tabellenletzte verzichtete auf einen geordneten Spielaufbau, drosch nahezu alle Bälle unkontrolliert nach vorne – und befand sich dadurch permanent unter Druck, obwohl die Frankfurter aus ihrer Überlegenheit viel zu wenig Torgefahr destillierten. „Irgendwie fehlt der Zug zum Tor“, sagte Eintrachts Innenverteidiger Mike Franz. Bezeichnenderweise war es der Brasilianer Caio, der eigentlich gar nicht mehr für die Frankfurter spielen sollte, der die besten Gelegenheiten hatte. In der Anfangsphase verfehlte er mit einem Versuch aus der Distanz knapp das Ziel, nach einer halben Stunde setzte er einen Schuss an den Pfosten.

Die einzige Gladbacher Chance vor der Pause resultierte aus einem langen Einwurf. Am langen Pfosten stand de Camargo völlig frei, der Ball kam in Hüfthöhe, trotzdem versuchte es der Belgier mit dem Kopf. Es war die falsche Wahl. Nach der Pause trat der Tabellenletzte mit mehr Entschlossenheit auf – und Mitte der zweiten Hälfte jubelten die Gladbacher zum ersten Mal. Wieder war es de Camargo, der am langen Pfosten zum Kopfball kam. Eintrachts Torhüter Oka Nikolov wehrte den Ball ab. Ob vor oder hinter der Linie, ließ sich nicht zweifelsfrei klären. Schiedsrichter Peter Gagelmann ließ weiterspielen. „Ich hab zwar protestiert“, sagte Gladbachs Trainer Michael Frontzeck, „aber ich hab’s nicht gesehen.“

Die Borussen konnten später recht entspannt über die Szene reden, weil de Camargo einen Konter über Idrissou und Karim Matmour mit dem Siegtor abschloss. Sehr zum Ärger von Frankfurts Vorkämpfer Mike Franz: „Es darf nicht passieren, dass wir gegen den Tabellenletzten zu Hause verlieren.“ War es aber. Tsp

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