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Sport: Die Langsamkeit des Torwarts nach dem Elfmeter Leverkusen siegt trotz Patzer von Butt 3:2 bei Schalke

Gelsenkirchen . Vor dem Spiel in Schalke hatte Klaus Augenthaler einer ganzen Region den Kampf angesagt.

Gelsenkirchen . Vor dem Spiel in Schalke hatte Klaus Augenthaler einer ganzen Region den Kampf angesagt. „Wir wollen das Ruhrgebiet hinter uns lassen.“ Bayer Leverkusens Cheftrainer fühlt sich nicht nur vom VfL Bochum verfolgt, der heute beim 1. FC Köln antritt, sondern auch von zwei anderen Revierklubs. So hatte Augenthaler seiner Mannschaft für die unmittelbaren Vergleiche mit Schalke und Dortmund ein ehrgeiziges Plansoll vorgegeben. Vier Punkte seien das Minimalziel aus diesen beiden Begegnungen binnen acht Tagen. Beim 3:2-Sieg in Schalke haben die Leverkusener schon den größten Teil des veranschlagten Ertrags eingespielt, auch wenn Augenthaler am Ende zugeben musste, daß es seiner Mannschaft „schwerfiel, die Schalker in Schach zu halten“.

Während die Rheinländer ihre Position als Tabellenvierter festigten, verlieren die Gelsenkirchener nach der dritten Heimniederlage die Europapokal-Qualifikation allmählich aus den Augen. Trotz der Niederlage in einer nach der Pause unterhaltsamen Partie mit überraschender Torfolge lobte der Schalker Trainer Jupp Heynckes seine Mannschaft. „Wir hatten viel mehr Spielanteile und hätten den Sieg eher verdient gehabt als Leverkusen.“ Er sei mit seinem Personal „über weite Strecken sehr zufrieden gewesen“. Die Bayer-Elf ließ sich vom Schalker Schwung jedoch nicht beeindrucken, sondern nutzte kühl ihre Chancen.

Vor 62 000 Zuschauern in der ausverkauften Arena „AufSchalke“ anzutreten „und dann auch noch gegen meinen alten Lehrmeister Jupp Heynckes“ - bei solchen Arbeitsbedingungen ging dem oft unromantisch daherkommenden Urbayern Augenthaler das Herz auf. Noch mehr als diese Vorzeichen dürfte den Leverkusener Trainer das Führungstor seiner Elf erfreut haben, bei dem Vorbereiter Franca und Vollstrecker Dimitar Berbatow vorbildlich zusammenspielten. Franca setzte sich im Mittelfeld durch und fand noch die Kraft, einen präzisen Steilpass zu schlagen. Berbatow startete im richtigen Augenblick, nahm sich des Balles an und vollendete den besten Angriff der Partie mit seinem dreizehnten Saisontor .

Die Schalker wirkten optisch überlegen, doch außer einer Fülle von Ecken kam bei ihrem Bemühen zunächst nicht viel heraus. Erst als sie zur zweiten Halbzeit aus der Kabine kamen, wirkten sie entschlossener. Delura traf den einen Meter vor dem Tor stehenden Nowotny, der Verteidiger konnte dem Schuss nicht ausweichen und lenkte den Ball ins eigene Tor. „Wir haben um dieses Tor gebettelt“, schimpfte Augenthaler. Der Ausgleich zeigte aber kaum Wirkung. Bernd Schneider schoß Bayer abermals in Führung. Nachdem Schiedsrichter Kessler im Strafraum ein Foul von Böhme an Berbatow geahndet hatte, nutzte Torhüter Butt den Foulelfmeter sogar zum 3:1.

Als Butt seinen Vollstreckungsauftrag erledigt hatte, brauchte er zu lange, um sich wieder auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren. Sand kickte kurz an, und Einwechselstürmer Mike Hanke schoß den Ball geistesgegenwärtig aus dem Mittelkreis über Butt hinweg, der noch nicht wieder auf seinem Posten war - nur noch 2:3. Der Torhüter hatte angenommen, der Schiedsrichter würde den Ball nicht sofort freigeben. „Nächstes Mal muss ich schneller zurück“, sagte Butt. „Aber nach dem Sieg kann man darüber schmunzeln.“ Den Schalkern ist das Lachen trotz dieses kuriosen Treffers vergangen.

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