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Sport: Die Null steht noch nicht

Gerade auswärts bekommt Union zu viele Gegentore.

Hamburg – Die Fußballer des Zweitligisten 1. FC Union waren nach dem 2:2-Unentschieden beim FC St. Pauli beim Abgang in Richtung Kabine. Sie hatten sich bereits artig bei den mitgereisten Fans bedankt, da rief Kapitän Torsten Mattuschka seine Mitspieler noch einmal zurück, um Arm in Arm vor dem Gästeblock auf und ab zu springen. Mattuschkas später Ausgleich zum 2:2, Marke Tor des Monats, ließ die Berliner jubeln und sehr zufrieden nach Hause fahren. „Im Endeffekt ist es egal, ob es ein Tor des Jahres, Monats oder Tages war. Wichtig ist, dass wir mal einen Punkt aus Hamburg mitgenommen haben, was uns über Jahre nicht gelungen ist“, sagte Doppeltorschütze Mattuschka. „Wir haben jetzt acht Punkte aus den letzten vier Spielen geholt. Das ist ein Aufwärtstrend.“

Dabei war es vielleicht nie so einfach, beim FC St. Pauli zu gewinnen wie am Freitag. Die krisengeschüttelten Hamburger, die vor der gestrigen offiziellen Vorstellung des neuen Cheftrainers Michael Frontzeck letztmals vom Interimstrio Thomas Meggle, Timo Schultz und Mathias Hain betreut wurden, hatten vor allem in Hälfte eins Probleme. Doch Unions Trainer Uwe Neuhaus wollte davon nichts wissen. „Bei St. Pauli ist es nie leicht, einen Dreier zu holen. Die aktuelle Konstellation war für uns schwieriger, als wenn der Gegner noch mit dem alten oder schon mit dem neuen Trainer angetreten wäre“, sagte der 52-Jährige.

Auswärts ist Union bekanntlich ein recht dankbarer Gegner. Saisonübergreifend blieb das Team zum neunten Mal in Serie ohne Auswärtssieg. Die Köpenicker sind zudem seit 25 Begegnungen in der Fremde nicht mehr ohne Gegentor geblieben – aktueller Negativrekord unter den Zweitligisten. „Natürlich wünschen wir uns, dass wir zu Null spielen“, sagte Torwart Daniel Haas. „Aber solange wir auswärts punkten und zu Hause zu Null spielen, arbeiten wir uns unten raus.“

Neuhaus vermisst bei der Torverhinderung oftmals die Konstanz über 90 Minuten. Nach einer guten Halbzeit sei in der jüngeren Vergangenheit häufig das Spiel aus der Hand gegeben worden. „Es gibt vielleicht ein Gefühl, dass man nicht zu Null spielen kann“, meinte Neuhaus.

Dennoch sehen die Berliner entspannt der Länderspielpause entgegen. „Wir sind langsam auf dem Weg, wo wir hin wollten. Das Wort langsam muss jedoch fett unterstrichen werden. Wir dürfen nicht stehen bleiben. Dann geht es wieder in die andere Richtung“, sagte Neuhaus vor dem trainingsfreien Sonntag. „Wir haben jetzt zwei Heimspiele in Folge. Es gibt keine Garantie, dass wir automatisch sechs Punkte erreichen. Dafür müssen wir hart arbeiten.“ Matthias Koch

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