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Sport: "Die sicherste Veranstaltung der Welt"

Mitt Romney (54) ist seit 1998 Chef des Organisationskomitees der Olympischen Winterspiele 2002, die vom 8. bis 24.

Mitt Romney (54) ist seit 1998 Chef des Organisationskomitees der Olympischen Winterspiele 2002, die vom 8. bis 24.2. in Salt Lake City stattfinden.

Mister Romney, Sie sind um Ihre Aufgabe wahrlich nicht zu beneiden. Sie müssen das Image von Salt Lake City aufpolieren, darüber hinaus die Welt von sicheren Spielen überzeugen.

Dies ist ohne Frage der bei weitem schwierigste Management-Job meiner Karriere. Als ich vor drei Jahren anfing, bemühte ich mich nach dem Bestechungsskandal um Schadensbegrenzung. In dieser schwierigen Zeit hatte das Organisationskomitee enorme finanzielle Probleme, so dass wir große Geldmengen auftreiben mussten. Und jetzt geht es darum, die Welt von unserem Sicherheitskonzept zu überzeugen, während der Krieg gegen den Terrorismus geführt wird.

The Games must go on. Ohne Wenn und Aber?

Bei unseren Mitarbeitern und in der Bevölkerung herrscht nach wie vor große Begeisterung für die Winterspiele. Die Athleten der ganzen Welt fühlen sich verpflichtet, hierher zu kommen, um die Chance dieses einmaligen Auftritts zu nutzen. Und ich denke, dass auch die verschiedenen Länder erkannt haben, dass Terrorismus die Olympischen Spiele nicht stoppen darf.

Am tragischen 11. September waren Sie gerade in Washington. Gab es einen Moment, an dem Sie gedacht haben, man muss die Winterspiele absagen?

Am 11. September hatte ich ein Treffen mit Kongressabgeordneten. Es ging um die Genehmigung unseres Sicherheitsetats, und dabei haben wir über alle möglichen Szenarien diskutiert. Eine Absage war nie ein Thema. Die Athleten bringen enorme Opfer, um an den Spielen teilzunehmen. Nichts sollte sie dieser Chance berauben.

Das Sicherheitsbudget wurde auf 300 Millionen Dollar aufgestockt. Sind Sie damit zufrieden?

Ja, denn ich denke, dass alle Wünsche der verschiedenen Sicherheitsdienste von der US-Regierung erfüllt wurden. Nichts wird zurückgehalten. Dabei geht es aber nicht nur um Geld, sondern auch um zahlreiches Personal vom Militär und den Geheimdiensten. Durch den 11. September wird der Luftverkehr stärker als vorher geplant eingeschränkt. Ich gehe davon aus, dass während besonders kritischer Phasen wie der Eröffnungs- und Schlussfeier kein Flugzeug in der Nähe von Salt Lake City fliegen darf. Militär-Jets werden regelmäßig den Luftraum überwachen.

Demnach schließt das Sicherheitskonzept auch den terroristischen Ernstfall mit ein.

Wir haben bei unseren Anti-Terror-Maßnahmen doch den großen Vorteil, dass wir genau wissen, wo und wann wir Bürger, Athleten und Besucher während der 17 olympischen Tage schützen müssen. Uns stehen alle erdenklichen Mittel zur Verfügung, um auf biologische und chemische Bedrohungen sowie jene aus der Luft zu reagieren. Gleiches gilt auch für die Verhinderung von Bombenattentaten. Der Sicherheitsplan wurde vom CIA und FBI entworfen. Er wird erstklassig funktionieren. Dies soll die sicherste Veranstaltung der Welt werden.

Klingt ganz nach Festungsspielen. Kann sich da überhaupt der olympische Geist entfalten und echte Freude aufkommen?

Natürlich. Es wird während der Spiele viele Orte geben, an denen die Menschen ohne Sorge um die Sicherheit feiern können. Größere Gebiete werden eingezäunt und dort kommt man nur nach einer intensiven Kontrolle hinein. Innerhalb dieser Zäune halten sich dann natürlich auch viele Sicherheitsbeamte auf. Nur kann man die meisten nicht erkennen, weil sie keine Uniform tragen werden.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Olympischen Dorf. Droht den Athleten ein Albtraum mit unzähligen Kontrollen?

Natürlich wird die Sicherheit im Olympischen Dorf groß geschrieben. Doch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen werden die Athleten eine wunderbare Zeit haben. Natürlich ist das Olympische Dorf von einem Zaun umgeben, sogar einem doppelten, und das Militär steht Wache. Doch die Athleten können ohne Probleme nach Downtown Salt Lake City fahren.

Mister Romney[Sie sind um Ihre Aufgabe wahrlich n]

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