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Sport: Die Stadt ist reif für Liga eins

So mitreißend kann die Zweite Liga sein. Das Samstagsfrühstück war noch nicht richtig verdaut, da machten sich schon 75 000 Menschen auf den Weg durch das Berliner Wintergrau ins ausverkaufte Olympiastadion, um ein Spiel der Zweiten Fußball-Bundesliga zu verfolgen.

So mitreißend kann die Zweite Liga sein. Das Samstagsfrühstück war noch nicht richtig verdaut, da machten sich schon 75 000 Menschen auf den Weg durch das Berliner Wintergrau ins ausverkaufte Olympiastadion, um ein Spiel der Zweiten Fußball-Bundesliga zu verfolgen. In Blau-Weiß und Rot-Weiß präsentierte sich die Stadt vereint in ihrer Liebe zum Fußball. Die Fans feierten ein Derby, wie es die Stadt mit ihrer auf- und absteigenden sportlichen Fußballklasse nur alle paar Jahrzehnte zu sehen bekommt. Und bekamen eine kleine sportliche Sensation zu sehen.

Vielleicht ist es kein Zufall, dass das Hinspiel in der Alten Försterei stattfand – einem kleinen Stadion, das sich die Fans des 1. FC Union mit der eigenen Hände Arbeit aufgebaut hatten. Hier rackerte sich Union zu einem Unentschieden, das auch den abgestiegenen selbst ernannten Hauptstadtklub Hertha BSC in der unterklassigen Realität ankommen ließ. Am Samstag nun, vor der größten Kulisse, die die Stadt zu bieten hat, wurde Hertha wieder daran erinnert, dass in der Zweiten Liga der leidenschaftliche Kampf vor dem ausgefeilten Dribbelspiel kommt. Von alleine fällt der teuersten Zweitliga-Mannschaft der Aufstieg nicht zu.

Klug und kompromisslos rackerte sich Union diesmal sogar zum Auswärtssieg in der eigenen Stadt, und die Gästefans übernahmen die Regie im weitläufig erstaunten Rund. Insbesondere diese Leidenschaft brachte Pokalfinal-Atmosphäre ins Wintergrau. Berlins Fußballfans sind bereit für die Bundesliga. Die Frage ist nur, ob Herthas Spieler es auch sind.

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