zum Hauptinhalt

Sport: Die Ungewissheit fährt mit

Der ehemalige Formel-1-Star Mika Häkkinen startet erstmals beim DTM und bittet die Fans um Geduld

Die Saison beginnt für Mika Häkkinen ungewohnt. Nicht der Ort auf dem Hamburger Rathausplatz, sondern auch die vielen Menschen, die auf ihn warten, sind etwas Neues für den Finnen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum er sich bei der Präsentation des Deutschen Tourenwagen-Masters (DTM) lieber im Pulk der Fahrerkollegen aufhält. Für Häkkinen ist die unmittelbare Nähe zu den Fans etwas Neues. In der Formel 1 hat er seine Fans allenfalls aus der Ferne gesehen. Doch vor drei Jahren ist der 35-Jährige aus der Formel1 ausgestiegen – nach 162 Grand-Prix-Rennen, 20 Siegen und zwei WM-Titeln. Nun fährt er seine erste DTM-Saison.

Die Macher wollen eine offene Rennserie. „Die Fans sollen zu den Fahrern und zu den Autos kommen“, sagt Hans-Werner Aufrecht, Chef des Vereins Internationale Tourenwagen-Rennen. Über den Einstieg von Mika Häkkinen ist Aufrecht sehr froh. „Mit ihm werden wir noch größere Aufmerksamkeit bekommen. Die ARD wird an den elf Rennwochenenden alles live übertragen.“

Etwas leutseliger wird Häkkinen in Hamburg erst, als er am Renn-Mercedes steht. „Mich reizt an der DTM-Serie, dass es ein Kontaktsport ist“, sagt er. „Hier entschwinden nicht einfach zwei, drei Autos an der Spitze, hier geht es sehr eng zu, das mag ich.“ Wie eng es werden könnte, davon konnten sich die Hamburger gestern beim Show-Rennen zwischen Rathausmarkt, Binnenalster und Gänsemarkt überzeugen. Hohe Geschwindigkeiten bekamen sie zwar nicht geboten, dafür liegen DTM-Rennwagen zu tief, und jede Unebenheit auf der Straße hätte Schäden verursacht, ein wenig Renn-Fluidum erlebten sie dennoch.

„Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich gleich vorne mitfahren kann“, sagte Häkkinen. Das erste Rennen der neuen Saison startet in zwei Wochen auf dem Hockenheimring. Wie stark die Konkurrenz in der oft auch als Zweite Liga des Motorsports bezeichneten DTM-Serie ist, musste in der vorigen Saison der ehemalige Formel-1-Fahrer Heinz-Harald Frentzen registrieren. Siege waren für ihn da nicht drin. „Ich brauche Zeit zur Eingewöhnung“, sagt Häkkinen. In Mugello und Spa-Francorchamps fuhr Häkkinen dutzende Testrunden.

Bei der Konkurrenz hat den Finnen besonders das Audi-Team mit Titelverteidiger Mattias Ekström aus Schweden und dem neu aus der Formel 1 gekommenen Briten Allan McMish beeindruckt. Aber auch das Opel-Team, das wegen finanzieller Probleme bei General Motors vor der letzten DTM-Saison steht, möchte sich mit Frentzen, Marcel Fässler (Schweiz) und Laurent Aiello (Frankreich) einen guten Abgang verschaffen.

Die wohl härteste Konkurrenz im DTM erwartet Häkkinen im eigenen Mercedes-Team. Zum einen mit den arrivierten Stars Bernd Schneider, Jean Alesi (Frankreich) und Garry Paffett (England), zum anderen in den aufstrebenden Fahrern der so genannten Jahreswagen. Eine Regeländerung gibt diesen Piloten, die mit den Modellen der vergangenen Saison antreten, die Chance trotzdem mitzuhalten. Die Jahreswagen dürfen 15 Kilogramm leichter sein als die aktuellen Modelle aus dem Jahr 2005. Zudem bekommt der Sieger im nächsten Rennen zehn zusätzliche Kilogramm angeschraubt. Im besten Fall kann ein Jahreswagen also 25 Kilogramm weniger wiegen als ein aktuelles Rennmodell. Das bringt pro Runde einen Zeitvorteil von etwa vier Zehntelsekunden. Allein deshalb muss Mika Häkkinen besonders gut aufpassen, um ganz vorne zu fahren.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false