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Sport: Die Wiederholung des Finales Uefa-Cup-Sieger Turbine empfängt Djurgarden

Für viele Fans von Turbine Potsdam ist es eine ganz simple Rechnung. „Die Leute denken, wir sind eine Weltklassemannschaft“, sagt Bernd Schröder, der Trainer des Frauen-Fußballbundesligisten.

Für viele Fans von Turbine Potsdam ist es eine ganz simple Rechnung. „Die Leute denken, wir sind eine Weltklassemannschaft“, sagt Bernd Schröder, der Trainer des Frauen-Fußballbundesligisten. Im Mai hat Turbine erstmals den Uefa-Cup der Frauen gewonnen, durch Endspielsiege (2:0 und 3:1) gegen Djurgarden/Älvsjö aus Stockholm, und den größten Erfolg der Vereinsgeschichte gefeiert. Also, berichtet Schröder von der Erwartungshaltung der Fans, holt der Klub erneut den Cup, und im Halbfinale setzt er sich sowieso durch. Schließlich heißt der Gegner heute im Hinspiel im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion (15 Uhr/live beim RBB), wieder Djurgarden/Älvsjö. „Wir haben den Geist gerufen, jetzt müssen wir damit umgehen können“, sagt Bernd Schröder, „dieses Spiel wird zeigen, wo wir stehen“.

Im Viertelfinale war Valur Reykjavik chancenlos: Turbine siegte 8:1 und 11:1. Doch heute „wird es sehr schwer“, glaubt Schröder. Und das nicht nur, weil der Platz, auf dem am Samstag die Männer-Oberligisten SV Babelsberg und 1. FC Union kickten, ziemlich ramponiert und aufgeweicht sein dürfte. Stockholms Star-Stürmerin Victoria Svensson, die im Final-Hinspiel im Mai verletzt fehlte, will Turbine aus dem Wettbewerb schießen. Mit 24 Punkten Rückstand auf Meister Umea beendete Djurgarden kürzlich als Dritter die Saison in Schweden – doch die Potsdamerinnen sind gewarnt. Unter dem im Sommer verpflichteten Trainer Benny Persson verbesserte sich die Mannschaft deutlich und gewann das Pokalfinale gegen Umea. „Vor ein paar Wochen haben wir gedacht, die sind nicht so gut“, sagt Potsdams deutsche Nationalspielerin Navina Omilade, „aber jetzt muss man mit allem rechnen.“

Weil die Nationalspielerinnen Sonja Fuss und Viola Odebrecht den Klub verlassen haben, musste Turbine sich in der Abwehr umstellen. In der Bundesliga ist der Klub mit vier Siegen und zwei Unentschieden Fünfter, vier Punkte hinter dem großen Rivalen 1. FFC Frankfurt, der heute im zweiten Uefa-Cup-Halbfinale Montpellier HSC aus Frankreich empfängt. Um auch in der kommenden Saison international antreten zu dürfen, muss Potsdam entweder Frankfurt als Meister ablösen oder den Uefa-Cup gewinnen. „Wir sind ein Stück weiter entfernt von der Meisterschaft als vom Uefa-Cup-Sieg“, sagt Schröder.

Im Mai feierten Potsdam und Djurgarden nach Turbines Triumph gemeinsam die ganze Nacht, einige Spielerinnen stehen in E-Mail-Kontakt. Zu Djurgardens Saisonabschlussfeier nach dem Rückspiel in einer Woche ist Turbine eingeladen. Nun hat Benny Persson eingegriffen, erzählt Navina Omilade: Die Schwedinnen, am Freitag angereist, „dürfen uns nicht zum Kaffeetrinken treffen“. Erst nach dem Schlusspfiff wieder.

Helen Ruwald[Potsdam]

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