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Dominic Thiem steht nach Siegen gegen Federer und Djokovic bereits im Halbfinale.

© Tony O'Brien/Reuters

Dominic Thiem im Halbfinale der ATP-Finals: "Er war einfach phänomenal"

Nach Roger Federer schlägt Dominic Thiem auch Novak Djokovic in einem packenden Match und hat gute Chancen auf den größten Erfolg seiner Karriere.

Ob er sich wie in einem dieser „Rocky Balboa“-Filme gefühlt habe, wollte ein Reporter von Novak Djokovic nach einem der packendsten Tennisduelle des Jahres 2019 wissen. Fast drei Stunden lang prügelten sich der 32 Jahre alte Serbe und sein sechs Jahre jüngerer Herausforderer die Bälle um die Ohren, ehe Dominic Thiem nach dem Matchball zum 6:7 (5:7), 6:3, 7:6 (7:5) zu Boden sank.

Als erster Österreicher schaffte es Thiem mit dem mitternächtlichen Kraftakt bei den ATP Finals ins Halbfinale und zählt spätestens seit den kurz aufeinanderfolgenden Siegen gegen Roger Federer und nun gegen Djokovic endgültig zur Tennis-Weltklasse.

„Ich weiß, dass er ein hohes Level spielen kann. Aber heute Abend war er einfach phänomenal. Er hat auf jeden Ball drauf gedonnert. Er hat das gesamte Match wie den letzten Punkt gespielt. Da kann ich nur meinen Hut ziehen“, sagte Djokovic. „Was er heute gemacht hat, war schlicht nicht normal.“ Als fairer Verlierer hob Djokovic die Klasse seines Bezwingers ohne jegliche Einschränkungen hervor - wenngleich ihm auch bewusst war, was dieser 26 Jahre alte Niederösterreicher ihm eingebrockt hatte. Beim Jahresabschlussturnier kommt es nun zu einem hochkarätigen Vorrunden-Finale.

Vorrunden-Finale zwischen Djokovic und Federer

In einer Neuauflage des Wimbledon-Endspiels treffen in der sogenannten Night Session am Donnerstagabend (21 Uhr/Sky) der 16-malige Grand-Slam-Sieger, Weltranglisten-Zweite und Vorjahresfinalist Djokovic und der 20-malige Grand-Slam-Champion, Weltranglisten-Dritte und Turnier-Rekordgewinner Federer aufeinander. Das Motto ist simpel: Der Gewinner ist im Halbfinale, der Verlierer ist raus.

Thiem dagegen kann als Gruppensieger sein letztes Vorrundenspiel gegen den bereits ausgeschiedenen Italiener Matteo Berrettini am Donnerstag (15 Uhr) ohne jeden Druck angehen. Er werde zwar „alles geben“, sagte der in Wiener Neustadt geborene und in Lichtenwörth lebende Profi, kündigte aber auch schmunzelnd an: „Das Match heute hat sehr viel Kraft gekostet. Das heißt, wenn es möglich ist, werde ich am Donnerstag nicht noch einmal 2:45 Stunden spielen. Ich werde auch schon ein bisserl das Auge auf dem Halbfinale haben.“

In dieser Spätform der Saison zählt Thiem zu den Top-Favoriten auf die Trophäe des ATP-Champions. 2018 und 2019 stand er bei den French Open im Endspiel, beide Male verlor er gegen Rafael Nadal. In diesem Jahr hat er ebenso wie Djokovic fünf Turniere gewonnen (Wien, Peking, Kitzbühel, Barcelona, Indian Wells) - mehr als jeder andere. Und doch teilt der Weltranglisten-Fünfte Thiem ein ähnliches Schicksal wie der Weltranglisten-Siebte Alexander Zverev.

Beide haben noch keines der vier großen Turniere gewonnen. Im vergangenen Jahr jedoch triumphierte Zverev bei den ATP Finals. Ein gutes Omen für Thiem? „Es wäre der größte Titel meiner Karriere. Ich glaube, dass dieses Turnier fast auf dem gleichen Level wie ein Grand-Slam-Turnier ist, weil es so schwer zu gewinnen ist“, sagte Thiem. „Du musst hier nur Top-Ten-Spieler schlagen.“ Die Nummer zwei und die Nummer drei der Welt hat er jedenfalls schon mal besiegt. (dpa)

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