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Doping: Eklat beim Sieg von Sinkewitz

Doping-Kronzeuge Patrik Sinkewitz hat mit seinem Sieg bei der Sachsen-Tour einen Eklat ausgelöst. Allein der Deutsche Meister von 2006, Dirk Müller, gratulierte Sinkewitz zum Sieg, als dieser als Ausreißer die dritte Etappe gewonnen hatte.

„Ich erkenne die großartige sportliche Leistung an. Patrik ist nicht nur ein geständiger Dopingsünder, sondern unheimlich fleißig im Training“, sagte der 35-Jährige, der selbst nach einer Doping-Sperre einen Neuanfang gewagt hatte.    Bei anderen Kollegen fand der Erfolg des Doping-Kronzeugen kein freundliches Echo. In geschlossener Formation rollte die Verfolgergruppe auf der dritten Etappe gemächlich über die Ziellinie, statt um Platz zwei zu sprinten. André Greipel vom Team Columbia nahm demonstrativ die Hände vom Lenker und klatschte. Milram-Profi Björn Schröder reckte die Faust in die Luft, blieb aber wie seine Kollegen wortkarg.

„Wenn sie mich wirklich treffen wollten, dann danke ich für die Sekunden“, sagte Sinkewitz. „Man muss überall mit Leuten klarkommen, die einen vielleicht nicht so mögen.“ Tour-Direktor Wolfgang Friedemann stellte in einer außerplanmäßigen Teamleitersitzung die Verantwortlichen zur Rede: „Ich will nicht, dass die großen Probleme des Radsports auf dem kleinen Rücken der Sachsen-Tour ausgetragen werden.“    Sinkewitz, dem auf der Schlussetappe rund um Dresden ein Platz in der Verfolgergruppe zum Gesamtsieg reichte, war 2007 des Dopings mit Testosteron überführt worden. Er hatte später als Kronzeuge gegen ehemalige Kollegen, darunter Astana-Profi Andreas Klöden, ausgesagt. Nach verkürzter Sperre, die im Oktober 2008 abgelaufen war, hatte er zunächst kein Team gefunden und schließlich bei dem zweitklassigen tschechischen Rennstall PSK Wirlpool-Author unterschrieben. dpa

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