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US-Sport: Baseball-Legende McGwire gesteht Doping

Einst pulverisierte er die Baseball-Statistiken und war der "Home-Run-König". Nun hat Mark McGwire zugegeben, während seiner aktiven Zeit Steroide genommen zu haben.

Der ehemalige Baseball-Profi Mark Gwire hat gestanden, während seiner aktiven Zeit in der Major League Baseball (MLB) gedopt zu haben. Der 46-Jährige räumte ein, unter anderem während der Saison 1998 Steroide genommen zu haben. McGwire hatte damals für St. Louis Cardinals 70 Home Runs erzielt und dadurch die 37 Jahre alte Bestmarke von Roger Maris (61 Home Runs) gebrochen. Ein Home Run ist ein Schlag, der über den Außenzaun des Spielfelds reicht und somit einfache Punkte ermöglicht.

"Ich wünschte, dass ich niemals Steroide angefasst hätte. Ich war dumm und habe einen Fehler gemacht und möchte mich dafür entschuldigen. Rückblickend wäre ich froh, wenn ich nie während der Doping-Ära gespielt hätte", sagte McGwire, der seine Karriere 2001 beendete. Im selben Jahr stellte Barry Bonds mit 73 Home Runs den bis heute gültigen Saisonrekord auf. Bonds steht ebenfalls unter Dopingverdacht.

McGwire gab zu, die verbotenen Mittel in den neunziger Jahren "gelegentlich" genommen zu haben, um nach Verletzungen schneller wieder gesund zu werden. "Es ist alles sehr emotional. Ich habe es vor meiner Familie, den Mitspielern und Trainern geheim gehalten. Sie alle erfahren es jetzt zum ersten Mal", sagte der Ex-Profi. 

Wirklich überraschend ist McGwires Geständnis jedoch nicht. Der US-Amerikaner war bereits während seiner aktiven Zeit mehrfach des Dopings verdächtig. Dennoch hatte er sich immer geweigert, "über die Vergangenheit zu reden" – beispielsweise im März 2005 während einer Anhörung vor dem US-Kongress. Aufgrund der Anschuldigungen hatten die St. Louis Cardinals angekündigt, dass McGwire eine Erklärung abgeben werde. Das Team hatte den 46-Jährigen im Oktober als neuen Schlagtrainer verpflichtet.

Der Chef der MLB, Bud Selig, zeigte sich zufrieden mit McGwires Geständnis. "Die sogenannte Doping-Ära ist eine Sache der Vergangenheit und Marks Geständnis ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung. Unsere Tests zeigen, dass ein Missbrauch von Steroiden oder Amphetaminen unter den heutigen Spielern nahezu nicht mehr existiert", sagte Selig.

Ende 2007 hatte der sogenannte Mitchell-Report aufgedeckt, dass in der MLB jahrelang systematisches Doping betrieben wurde. In nahezu allen 30 Vereinen der Liga gab es damals Fälle, in denen Spieler Steroide oder Wachstumshormone genommen hatten.

Quelle: ZEIT ONLINE, dpa

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