zum Hauptinhalt
Kevin Großkreutz kann es nicht fassen: Der BVB holt zu Hause gegen Düsseldorf nur ein Unentschieden.

© AFP

Dortmund - Düsseldorf 1:1: Dortmund lässt wichtige Punkte liegen

Der Gewinner des ersten Teils der Englischen Woche in der Bundesliga ist der FC Bayern München. Der direkte Verfolger Borussia Dortmund spielte gegen Fortuna Düsseldorf nur unentschieden.

Die Ansage war unmissverständlich: "Das Bayern-Spiel", versicherte Jürgen Klopp, "interessiert uns noch nicht, im Fokus steht nur Düsseldorf." Als es dann gestern Abend gegen den Aufsteiger aus dem Rheinland ging, standen Mario Götze, Ilkay Gündogan und Mats Hummels nicht im Kader des BVB. Die Frage, ob alle drei Stammspieler tatsächlich nicht spielfähig waren oder für den Gipfel am Samstag geschont wurden, bleibt hypothetisch. Wie auch immer, der Meister tat zu wenig, um die Fortuna zu schlagen, am Ende kamen die Dortmunder vor 80.100 Besuchern über ein 1:1 (1:0) nicht hinaus. Die Generalprobe für den Knüller beim Rekordmeister ist damit missglückt.

Düsseldorfs Trainer Norbert Meier hatte die Begegnung im Revier für sein Team zum "leichtesten Spiel" deklariert. Wohlwissend, dass der Meister extrem heimstark ist und der Fortuna dazu noch fünf Akteure aus ihrer Defensivabteilung auskommen musste, wodurch die Erfolgsaussichten weiter schrumpften. Zu Beginn der Begegnung war die größte Auffälligkeit ein merkwürdiges Gemurmel in der riesigen Betonschüssel. Aus Protest gegen das DFL-Konzept "Sicheres Stadionerlebnis" hatten sich die Fans beider Teams dazu entschlossen, zwölf Minuten und zwölf Sekunden jegliche Unterstützung zu verweigern.

Als das Stadion zum Leben erwachte, tat sich der BVB weiter schwer, gegen einen tief stehenden Gegner ins Spiel zu kommen. Düsseldorf vor der Brust, Bayern im Kopf? So könnte die Erklärung lauten für das weitgehend lethargische Auftreten der Gastgeber. Die Borussia hielt sich zwar ständig in der gegnerischen Hälfte auf, entwickelte jedoch kaum Torgefahr. Ein Mal Lewandowski per Kopf, zwei Mal Reus per Fuß, das war nicht viel. Kurz vor dem Halbzeitpfiff reichte ein genialer Moment, um die Geschicke in Richtung des Favoriten zu drehen: Piszczek flankte, Blaszczykowski spielte Doppelpass mit Großkreutz und knallte den Ball aus zwölf Metern volley ins Netz. Ein Traumtor, das den Dortmundern die Führung sicherte.

Das Bild änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nicht grundlegend: Der BVB hatte jede Menge Ballbesitz, ohne seinen Gegner in Grund und Boden zu spielen, die Fortuna wartete weiter auf ihre erste erwähnenswerte Chance. Die kam nach knapp einer Stunde und hatte es in sich: Reisinger war frei durch, doch statt den Ball im Tor zu versenken, schoss er seinen Mitspieler Ken Ilsö an. Der BVB hätte gewarnt sein können, tat aber weiterhin viel zu wenig, um das Spiel für sich zu entscheiden.

Das war fahrlässig, zehn Minuten vor Spielschluss handelte Reisinger bei seiner zweiten Chance entschlossener und sorgte für den Ausgleich. Erst jetzt stürmte die Borussia mit Leidenschaft, doch es reichte nicht mehr, weil Großkreutz die riesige Siegchance leichtfertig vergab, indem er den Ball aus zwei Metern über das Tor beförderte. Auch Piszczeks Kopfball in der Nachspielzeit fand nicht den Weg ins Tor, am Ende hatte sich die Borussia den Punktverlust selbst zuzuschreiben.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false