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Ich bin wieder hier: Rückkehrer Nuri Sahin war der Mann des Tages.

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Update

Dortmund - Freiburg 5:1: BVB dreht das Spiel

Der amtierende Meister Borussia Dortmund dreht nach einem 0:1- Rückstand gegen spielfreudige Freiburger noch das Spiel. Besonders ein Spieler fällt dabei auf, der zum ersten Mal seit seiner Rückkehr für den BVB trifft.

Der Stein, der von der Seele purzelte, was bis in den letzten Winkel des Stadions zu hören: Nuri Sahin ist wieder da, der Rückkehrer, der bis Juni 2014 von Real Madrid ausgeliehen ist, war mit zwei Treffern und einer Torvorlage der gefeierte Held beim überaus deutlichen 5:1 (3:1), das Borussia Dortmund vor 80.645 Besuchern im ausverkauften Dortmunder Stadion gegen den SC Freiburg herausschoss. „Es war wichtig, den Knoten endlich mal platzen zu lassen“, sagte der türkische Nationalspieler, der in der Rückrunde bislang weniger Spielanteile bekam, als ihm lieb sein konnte.

Bevor das Spiel los ging, setzte die Borussia in einem Spot ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und rechtsradikales Gedankengut. Getreu dem Motto der Liedzeile „Borussia verbindet Generationen, Männer und Frauen, alle Nationen“, beginnt der Verein, sich nach den tätlichen Übergriffen auf zwei Fanbeauftragte offensiver gegen die Gewalt von rechts zu positionieren, was von der Kulisse mit großem Applaus begrüßt wurde.  

Als der Ball rollte, taten sich die Männer in schwarz-gelb zunächst unerwartet schwer. In Abwesenheit von Kapitän Sebastian Kehl (Rippenbruch) und Sven Bender (Grippe) vertraute Trainer Jürgen Klopp erstmalig in der Starformation Ilkay Gündogan und Nuri Sahin auf der Doppelsechs. „Mit diesen beiden sind wir bestimmt ein wenig offensiver aufgestellt“, mutmaßte Klopp, doch davon war erst einmal nichts zu sehen. Im Gegenteil, die Gäste aus dem Breisgau wirkten wacher und engagierter, folgerichtig erspielten sie sich durch Marco Terrazzino und Johannes Flum die ersten Gelegenheiten. Nach knapp einer halben Stunde ging Freiburg sogar in Führung, und das völlig verdient. Max Kruse hatte im Strafraum alle Zeit der Welt, fand mit seiner präzisen Flanke Jonathan Schmid, der aus kurzer Entfernung keine Mühe hatte, das 1:0 zu markieren.

Und der BVB? So pomadig hat man den Revierklub selten erlebt. Und doch drehten die Gastgeber noch vor der Halbzeit das Spiel. Nach einem Freistoß des zuvor unsichtbaren Sahin traf Lewandowski zum Ausgleich (41. Minute), kurz darauf folgte ein Doppelschlag durch Sahin und erneut Lewandowski. Zunächst traf der türkische Nationalspieler nach schöner Vorarbeit von Jakub Blaszczykowski, danach stand der Torjäger im Gewühl goldrichtig. Drei Treffer innerhalb von fünf Minuten, wobei der heiß umworbene Lewandowski seine Führung in der Torjägerliste mit den Toren 18 und 19 ausbaute. Hernach bezeichnete Klopp den Ausgleich als „Dosenöffner, das haben wir gebraucht, danach hat die Mannschaft super reagiert.“

Dortmunds Führung war schmeichelhaft, Klopps Männer hatten die Geschicke in die gewünschte Richtung gedreht, obwohl sie fast eine Halbzeit lang im Sparmodus agierten. Den Schwung des Zwischenspurts nahm der BVB mit in die zweite Hälfte und erspielte sich nach dem Seitenwechsel gute Möglichkeiten durch Reus und Sahin. Nun waren die Kräfteverhältnisse so verteilt, wie das von Beginn an erwartet worden war: Dortmund machte das Spiel, während die Freiburger auf Konter setzen.

Das gelang nicht, die griffigeren Aktionen hatten bis zum Spielende die Dortmunder, und so war es folgerichtig, dass der immer stärker werdende Sahin und der kurz zuvor eingewechselte Leonardo Bittencourt die Treffer vier und fünf markierten. Der BVB brauchte zwar lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen, doch damit kann der Meister locker leben, wenn die Spiele dann so enden. „Für uns war es am Ende ein perfekter Nachmittag“, sagte Klopp, „auch wenn es lange nicht danach ausgesehen hat.“

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