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Bremsklops. Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang wird von Augsburgs Tobias Werner geschickt verlangsamt.

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Update

Dortmund gegen Augsburg nur 2:2: Keine Spur von Dominanz

Borussia Dortmund will wieder Borussia Dortmund sein, spielt gegen den FC Augsburg aber nur 2:2. Zudem musste Mittelfeldspieler Jakub Blaszczykowski mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt werden.

Robert Lewandowski dürfte ein wenig mulmig zumute gewesen sein, als er gestern um kurz nach drei seinen Arbeitsplatz im Dortmunder Stadion betrat. Zum ersten Mal seit Bekanntgabe seines Wechsels zum FC Bayern München sah sich der Pole mit Gelben Wand der Südtribüne konfrontiert. Zudem wird ihm vorgeworfen, gegenüber einem 17-Jährigen, der ihm den Stinkefinger gezeigt hatte, handgreiflich geworden zu sein, was der Pole vehement bestreitet. Trotz der unschönen Nebengeräusche war der Empfang freundlich, der ehemalige und künftige Kollege Mario Götze hat da in Dortmund zuletzt ganz andere Erfahrungen gemacht. Die Schonung durch die Fans war für Lewandowski jedoch das einzig Erbauliche an diesem Nachmittag.

Der BVB kam zum Auftakt der Rückrunde vor 80 445 Besuchern im ausverkauften Dortmunder Stadion gegen den FC Augsburg über ein 2:2 (1:0) nicht hinaus und vermochte damit nach zuletzt drei Heimniederlagen in Folge keine wirkliche Trendwende einzuleiten. „Das war nicht das, was wir uns vorgenommen haben“, rügte Torhüter Roman Weidenfeller, und fand auch sonst klare Worte: „Wir haben sowohl vorne als auch hinten fahrlässig agiert. Das darf uns nicht passieren, da fehlt der klare Blick.“ Sein Trainer Jürgen Klopp rügte die fehlende Leichtigkeit, „das war zu verkrampft, es war zu wenig Freude im Spiel.“

Es war kein schöner Tag für die Borussia, denn das Jahr fing so an, wie das alte geendet hatte: Kaum hatte das Spiel begonnen, musste Jakub Blaszczykowski mit Verdacht auf Kreuzbandriss ausgewechselt werden, der Pole hatte sich ohne gegnerisches Zutun das rechte Knie verdreht. Es war ein herber Rückschlag, doch die Gastgeber ließen sich davon nicht aus der Fassung bringen. Im Gegenteil, zwei Minuten später flog ein Freistoß von Marco Reus auf den Kopf von Aushilfs-Manndecker Sven Bender und von dort ins Tor. Das Ganze geschah unter gütiger Mithilfe von Augsburgs Torhüter Marwin Hitz, der sich grandios verschätzt hatte.

Nach der frühen Führung verflachte das Spiel immer mehr, von der Rückgewinnung der Dominanz, die sich der BVB zum Ziel gesetzt hat, war nichts zu sehen. Im Gegenteil: Mitte der ersten Hälfte hatte Augsburg über 60 Prozent Ballbesitz, ein erstaunlicher Wert für eine Gastmannschaft, von der kaum zu erwarten ist, dass sie beim Champions-League-Finalisten das Spiel bestimmt. Es war signifikant, wie sehr die Dortmunder ihren Gegner agieren ließen, anstatt mit Vehemenz auf die Entscheidung zu drängen. Und so musste der BVB damit leben, dass die Augsburger in der 56. Minute zum Ausgleich kamen: Sven Bender dokumentierte, dass er kein gelernter Verteidiger ist, indem er eine Flanke von André Hahn ins eigene Tor grätschte. Der Nationalspieler hatte also nicht nur die Führung für seine Mannschaft besorgt, sondern dem Gegner auch noch dessen Treffer ermöglicht.

Ein weiterer Rückschlag für die Dortmunder? Nein. Als aus dem Spiel nicht mehr viel lief, schnappte sich Nuri Sahin in der 66. Minute den Ball und versenkte einen Freistoß aus 18 Metern im linken Eck. Ein wunderschöner Treffer, der die Gastgeber jedoch nur kurzfristig zurück auf die Gewinnerstraße brachte. Wenige Augenblicke nach seiner Einwechselung nickte der Koreaner Dong Won Ji eine Flanke zum erneuten Ausgleich ein. Es reichte für die tapferen Gäste aus Bayern, um im Ruhrgebiet ein Remis zu ertrotzen, weil der BVB nicht genug tat, um den Sieg erzwingen zu können. „Wir haben hier vor mehr als 80.000 gut mitgehalten“, lobte Trainer Markus Weinzierl, „den Punkt nehmen wir gerne mit. Er ist verdient.“

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